Terra Anima Blog
Neuigkeiten und Erkenntnisse aus der Kompostwelt
Aktivierung und Purifikation von Pflanzenkohle
Aktivierung und Purifikation von Pflanzenkohle
Bevor ich Ihnen nun etwas über „Purifikation“ näherbringe, möchte ich Ihnen zunächst noch einmal meine Intension mitgeben:
Mit Sicherheit lesen Sie täglich die verschiedensten Blogs oder Newsletter, ersticken vielleicht in Informationsflut und fragen sich, warum Sie gerade diesen Text hier auch noch lesen sollten. Zumal dieser nicht täglich oder wöchentlich berichtet, sondern nur, wenn ich Ihnen wichtige Informationen mitgeben möchte.
Viele von Ihnen wissen es bereits, dass es mein Ziel mit Blogeinträgen oder den Newslettern ist, Menschen zu helfen, das Bodenleben, die Terra Preta oder auch alles zur Pflanzenkohle zu verstehen.
Ich möchte Sie inspirieren, neue Wege zu gehen und sich nicht auf das zu verlassen was uns in unserer Gesellschaft als ausschließlich richtig verkauft wird.
Transparenz und Ehrlichkeit sind mir sehr wichtige Eigenschaften. Alles was Sie wissen müssen, können Sie aus meiner Internetseite entnehmen. Haben Sie Fragen… dann kennen Sie den Weg zu mir.
Meine Inhalte und meine Ratgeber sind für Sie absolut kostenfrei. All mein Wissen seit 2009, exklusiv für Sie. Gern erfahre ich von Ihrem Motiv in den Kommentaren unter dem Blogbeitrag. Dankeschön.
Nun zur Purifikation „Pflanzenkohle veredeln“
Nach der Herstellung der Pflanzenkohle, egal ob im Meiler oder Pyrolyseofen, ist die karbonisierte Masse biologisch tot und trocken. Deshalb muss sie veredelt werden, genauer gesagt biologisch aktiviert. In Kombination mit Kompost, also bei der Herstellung Terra-Preta-ähnlicher Erden ist diese Veredelung von enormer Bedeutung.
Aufgrund meiner Erkenntnisse aus den Versuchen der letzten Jahre, bei denen es um die Optimierung der Pflanzenkohle sowie der Humuserde ging, habe ich eine Methode entwickelt, die sicher zum Erfolg führt. Ich nenne diesen Veredelungsprozess „Purifikation“. Den Begriff habe ich aus der Bezeichnung eines Weges in einem Zisterzienser-Klosters übernommen und er bedeutet hier „Läuterung“, also eine Wandlung zum Positiven.
Bei der Purifikation wird der Pflanzenkohle Feuchtigkeit in Form von chlorfreiem Wasser zugeführt, zusammen mit einem von uns entwickelten und hergestellten Substrat, das die ganze Bandbreite an Mikroorganismen enthält. Dazu gehören die unterschiedlichsten Bakterienarten, auch Knöllchenbakterien, des weiteren verschiedene Pilzarten, wie Mykhorrizapilze oder Strahlenpilze. Weitere Vertreter der Mikrofauna, wie diverse Algenarten und Amöben, sind mit dabei und wer weiß, welche sonst noch unentdeckten Arten hier mitarbeiten.
Die Qualität dieser bioaktiven Pflanzenkohle ist einfach und relativ schnell mit dem Kressetest überprüfbar.
Gerne lese ich Ihre Meinung und Erfahrungen zur Purifizierung in den Kommentaren. Auch hilft es mir sehr, wenn Sie mit meinen Produkten oder Informationen zufrieden sind, bei Google eine Bewertung hinterlassen.
Ihr Horst Wagner
Hallo Herr Wagner, mit sehr hohem Interesse folge ich Ihren Beiträgen. Hier meine Frage. In meiner Region befindet sich eine historische Köhlerei. Die Bäume werden nach alter Methode zu Holzkohle verarbeitet. Ist der Staub bzw. zerkleinerte Rest wie Pflanzenkohle zu verwerten ? 🙂 LG Gudrun Gawe
Als ich vor 8 Jahren unser neues Grundstück in Stadt Wehlen übernahm, bestand der Garten dazu aus grünem, aber spärlichem Rasen und aus Rhododendronbüschen. Der erste Spatenstich für ein Kartoffel-Nutzbeet förderte ein festes Konglomerat aus Lehm, Ton und Sand hervor. Irgendwo logisch, ich befand mich ja über dem Elbsandstein. Meine Hoffnung, als gärtnerischer Laie, hieraus fruchtbaren Boden zu machen waren schwach. Bis meine Tochter mir einen Kurz-Seminar bei Herrn Wagner empfiehl. Da Meißen immer eine Reise wert ist, nutzte ich die Chance. Seither produziere ich konsequent Terra-Preta mit Küchenbokashi, EMa, etwas Urin, Gesteinsmehl und Pflanzenkohle von Herrn Wagner. Die Erde im Garten wurde nicht über Nacht zu „Schwarzerde“. Es ist ein langer Prozess der Umwandlung, der Geduld und Zuversicht verlangt. Ein Sack Pflanzenkohle im Verhältnis zu einem Garten mit diesem o.g. Gemisch verliert sich. Aber, die Geduld lohnt sich. Die Erde wird durch die Beimischungen zusehend dunkler und vor Allem fruchtbarer. Die Kartoffeln und andere Früchte sind eine Freude. Danke Herr Wagner
Hallo Herr Seneko,
danke für Ihren Beitrag und herzliche Grüße ins Elbsandsteingebirge.
Horst Wagner
Frage 1)
Wenn ich auf einem m2 mit einer Schichtdicke von 20 cm und ein Holzkohleanteil von 15Vol% rechne, benötige ich 30 L Holzkohle
Wenn ich nach Ihren Angaben über Kompost (Bokaschi) Holzkohle in den Garten (Gemüsebeete) einbringe, dann benötige ich dafür viele viele Jahre.
Wie kann ich den Prozess sinnvoll beschleunigen.
Frage 2)
Es gibt Aussagen das sich die Holzkohle über Jahrhunderte nicht abbaut. Andre Behaupten das hier in Europa sich die Holzkohle schon in wenigen Jahrzehnten abbaut.
Haben sie darüber genauere Erkenntnisse
heinz klassmann,frage 1,es kommt nicht immer auf die masse/volumen an.meine erfahrung nach kommt dem häckeln eine grosse bedeutung zu.saurstoff heist leben und man aktiviert dadurch die migroben welt im boden.
Hallo Herr Klassmann,
1. das Einarbeiten von purer Pflanzenkohle ins Beet wirkt sich anfangs negativ aus, da die Pflanzenkohle dem Boden Feuchtigkeit und Nährstoffe entzieht, die den Pflanzen dann fehlen. Daher empfehle ich immer die Kombination von PK und Kompost. D.h. die PK „saugt“ sich mit Wasser und Nährstoffen aus dem Kompost voll, bildet ein Habitat für Mikroorganismen und gibt die Nähstoffe dann später im Beet an die Pflanzen weiter.
2. Nach meinen Beobachtungen “versickert“ die Pflanzenkohle in sandigem Boden über den Winter. Sie ist im Frühjahr kaum mehr zu sehen. In meinen Beeten ist die dunkle Färbung auch nach Jahren noch erkennbar, wobei die größeren Pflanzenkohle-Stücke (bis 0,8mm) im Winter zerfrieren und auch nicht mehr als Einzelstücke erkennbar sind. Es dauert m.E. je nach Bodenart mehrere Jahre bis sich eine gewisse Sättigung mit PK einstellt. Durch eine einmalige Zugabe von PK lässt sich in den meisten Böden kein langjähriger Erfolg erzielen. Ob sich die PK in wenigen Jahrhunderten abbaut oder in einigen Jahrtausenden ist strittig und ich kann es aufgrund meiner über 10jährigen Erfahrung noch nicht abschätzen.
Für weitere Fragen stehe ich gerne zur Verfügung.
Viele Grüße
Horst Wagner
Hallo Herr Wagner,
danke für Ihre Mail-Zusendungen.
Sie können sich bestimmt noch an unser Treffen bzw. meinen Beuch bei Ihnen von vor 2 Jahren erinnern.
Hier in Mendoza an der Universidad Nacional de Cuyo konnte ich nun den Kurs „Kompostierung“ für Studenten der Agrarwissenschaftliche Fakultät anbieten. Das ist das erste Mal, dass die Studenten, neben der rein Markt- und Produktionsorientierten Studienrichtung, die auf Mineraldünger eingestellt ist, mit Kompostierung in Berührung kommen.
Das Interesse ist sehr gross, und letztes Frühjahr (Oktober, November, Dezember) konnten wir einen KonTiki bauen und zum ersten Mal Pflanzenkohle in exzellenter Qualität herstellen.
Diese muss nun aufgeladen werden bzw. „purifiziert“, so wie Sie dies motivierend bezeichnen.
Ich werde die Pflanzenkohle auf alle Fälle von Anfang an in den Kompostprozess einbauen und versuchen, das Endprodukt damit zu bereichern und zu verbessern.
Ich danke Ihnen sehr für Ihre unermüdliche Bemühungen, Ihre Kenntnisse an den Mann zu bringen. Uns in Argentinien haben Sie auf alle Fälle motieviert.
Ihr
Peter Thomas
Hallo Herr Thomas,
natürlich kann ich mich noch gut an unser Gespräch erinnern und bin auch freudig überrascht von Ihnen zu hören (lesen).
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg mit dem Kompostierkurs, vielleicht entwickelt sich in der Neuen Welt ja ein besseres Verständnis für geschlossene Stoffkreisläufe als es hier praktiziert wird.
Alles Gute und herzliche Grüße nach Mendoza
Horst Wagner
Sehr geehrter Herr Wagner!
Ich heize seit über 10 Jahren mit Holzpellets. Mir wurde immer versprochen, daß bei der Pellets Produktion keine Pflanzen fremde Substanzen mit benutzt werden. Kann ich Pellets Asche im Garten (Terra preta) verwenden?
Grüße aus Österreich
Manfred Mayr
Hallo Herr Mayr,
Holzasche kann im Garten eingesetzt werden, vorausgesetzt es ist – wie in Ihrem Fall – Asche von unbehandeltem Holz.
Asche enthält Mineralstoffe wie z. B. Kalium oder Magnesium. Besser ist es, die Holzasche zu kompostieren, wobei der Ascheanteil im Kompost nicht über 10% sein sollte. (Laut österreichischer Kompostverordnung darf nur 2% Holzasche beigemengt werden). Mit Asche kann der Terra-Preta-Effekt jedoch nicht erzielt werden, da der Asche die Wabenstruktur der Holzkohle fehlt. Asche kann aufgrund seiner Oberfläche kaum Nährstoffe speichern und ist auch kein Habitat für Mikroorganismen. Terra Preta funktioniert nur mit entsprechender Holzkohle/Pflanzenkohle.
Für weitere Fragen stehe ich gerne zur Verfügung.
Viele Grüße
Horst Wagner
Hallo Herr Wagner
ich habe mir neu einen Bokashi Eimer zugelegt.
Kann ich mit der Flüssigkeit
Pflanzenkohle aktivieren?
Liebe Grüsse
Susanne
Hallo Frau Karten,
bei der biologischen Aktivierung (Purifikation) wird der Pflanzenkohle Feuchtigkeit in Form von chlorfreiem Wasser zugeführt – zusammen mit einem Substrat, das die ganze Bandbreite an Mikroorganismen enthält. Dazu gehören die unterschiedlichsten Bakterienarten, auch Knöllchenbakterien, desweiteren verschiedene Pilzarten, wie Mykhorrizapilze oder Strahlenpilze. Weitere Vertreter der Mikrofauna, wie diverse Algenarten und Amöben, sind mit dabei und wer weiß, welche sonst noch unentdeckten Arten hier mitarbeiten. All diese Arten sind aerob, d. h. sie brauchen Sauerstoff zum Leben. Bei der Herstellung von Bokashi (Fermentation) werden anaerobe Mikroorganismen eingesetzt, die beim Rotteprozess nur eine untergeordnete Rolle spielen. Daher ist eine Aktivierung mit „Bokashiwasser“ nicht zielführend!
Viele Grüße
Horst Wagner
Hallo Herr Wagner,
bin seit Jahren von Kompostwirtschaft bzw.Terra Preta überzeugt.Sie rettet zwar nicht die Welt,aber viele kleine Ansätze bewirken sicherlich einiges.Die Biokohleproduktion ist so ein Ansatz.Ich persönlich benutze seit einigen Jahren angereicherte Holzkohle,die ich aus meiner Holzvergaserheizung beziehe,wo nur Buchenholz verfeuert wird,zurKompostanreicherung.Diese Holzkohle benutze ich auch zum Grillen,da sie absolut rauchfrei verbrennt.Ich dachte ich hätte ein TOP-Produkt ,welches im Winter gesammelt wird und dann im Frühjahr zur Verfügung steht.Nun bin ich aber doch etwas verunsichert,was z.B.die Pak Belastung betrifft.Könnten Sie mir da mit ihrem Wissen weiterhelfen?
Mit freundlichen Grüßen
Klaus Brenner
Lieber Herr Wagner
Wie genau aktiviere ich die Pflanzenkohle. Ich habe Zugang zu Pferdemist und sachte ich würde im Anteil 1:1 (PK:Pferdemist) eine Mischung herstellen, und in einem Bottich kompostieren lassen für 2 Wochen. Dann in den Boden einbringen.
Wäre die PK dann aktiviert?
Oder könnte ich die Mischung direkt in den Boden bringen, zudecken und dort für einige Zeit ruhen lassen bevor ich etwas pflanze?
Wieviel Wasser wird verwendet zur Aktivierung?
Ich danke Ihnen im Voraus für Ihre Antwort.
Freundliche Grüsse aus Küsnacht, Claudia
Hallo Claudia,
um es gleich zu sagen: Ich habe diesen Versuchaufbau noch nie ausprobiert und darum auch keine praktische Erfahrung. Pflanzenkohle gleicht den hohen Stickstoffgehalt im Mist aus, das ist erst einmal positiv. Mist muss aber gut ausreifen, bevor er ins Beet kommt, 2 Wochen reichen da nicht aus. Eher 3 bis 4 Monate im Sommer. Für die Aktivierung von Pflanzenkohle brauche ich voll ausgereifte Komposterde, hier spreche ich von mindesten 12 – besser 15 Monaten.
Nach der von Dir beschriebenen Methode wäre die Pflanzenkohle nicht aktiviert und der Pferdemist wahrscheinlich noch zu scharf fürs Beet. Wenn Du die Mischung jetzt ins Beet bringst und mit der Pflanzung bis Anfang Mai wartest, könnte das klappen. Zum Thema Wasser: nicht zuviel, es sollte alles „erdfeucht“ sein.
Probiere es einfach aus und berichte mir Deine Beobachtungen.
Viele Grüße in die Schweiz
Horst Wagner
Hallo Herr Wagner,
ich möchte neue Beete anlegen und werde dafür eine Technik ausprobieren, bei der der geplante Bereich mit Pappe und darauf dann mit Humus bedeckt wird. Ist es möglich die PK dann einfach in die Humusschicht einzuarbeiten und sie so zu aktivieren?
Vielen Dank für Ihre Arbeit und liebe Grüße,
Rosa
Hallo Rosa,
die optimale Aktivierung der PK passiert während des Rotteprozesses. Sie können die biologisch aktivierte Pflanzenkohle einfach in die Humusschicht einbringen um die Wasserspeicherfähigkeit zu erhöhen und die PK ist auch ein Habitat für Bodenorganismen.
Aber es fehlt die Artenvielfalt oder Biodiversität die die eigentliche Bodenverbesserung bringt. Geben Sie dafür beim Bepflanzen einfach eine kleine Menge (100 bis 150 ml) unserer Terra Anima Humuserde mit ins Pflanzloch.
Für weitere Fragen stehe ich gerne zur Verfügung.
Viele Grüße
Horst Wagner