Terra Anima Blog
Neuigkeiten und Erkenntnisse aus der Kompostwelt
So gelingt die Pflanzenpracht mit Mykorrhiza
So geht Mykorrhiza richtig
Wussten Sie, dass etwa 80% aller Pflanzen einen Partner an Ihrer Seite brauchen? In unserem Fall sind es Mykorrhiza, welche sich an den Wurzeln der Pflanzen ansiedeln. Falls Sie jetzt denken: „Alles klar, Pflanze und Pilz – Los geht’s“ könnte es schwierig werden, da es unzählige verschiedene Sorten dieser Pilze gibt. Die Anwendung ist einfach, wenn denn mal die richtigen gefunden sind.
Mykorrhiza kurz erklärt
Da liegt also der Hammer. Um zu verstehen wie Ihre Pflanze zur richtigen Mykorrhiza kommt, sollten Sie jedoch ein klein wenig Wissen aufbauen. Ich will Sie nicht mit wissenschaftlichen Abhandlungen nerven, jedoch kurz erläutern, was es so gibt und wie es funktioniert.
- Ektomykorrhiza: ist die häufigste Symbiose mit den Pflanzen und Bäume in den Wäldern. Der Pilz wächst um die Wurzel herum und dringt höchstens in die Wurzelrinde ein. Die Pilze ersetzen die feinen Haarwurzeln der Pflanze.
- Endomykorrhiza: Die Wirte sind überwiegend krautige Pflanzen (Heidekraut, Wintergrüngewächse, Orchideen, um nur einige zu nennen). Diese Pilze bilden eine Art Saugorgan um Nährstoffe und Wasser an die Pflanze abzugeben. Diese Pilze wachsen in die Wurzelzelle hinein.
- Arbuskuläre Mykorrhiza: Dies ist die häufigste Art der Pilze. Da sind so ziemlich alle Pflanzengattungen beinhaltet. Diese Pilze dringen auch in die Zelle ein und bilden dort eine Art Wurzelbaum. Das ist auch die Pilzgattung, welche bei den Kräutern sehr oft vertreten ist.
Für Interessierte gibt’s dies hier noch mal als ausführliche Version.
https://de.wikipedia.org/wiki/Mykorrhiza
Die geeignete Auswahl
Obwohl dies alles immer noch recht kompliziert klingt, merken Sie schon, dass nicht jeder Pilz aufgrund seiner Eigenschaften mit jeder Pflanze kann. Auch wenn Sie Ihre Pflanzen kennen, ist es immer noch sehr schwer, geeignete Mykorrhizen bei einem Händler zu finden. Ein Händler, welcher mir mal Mykorrhiza verkaufen wollte, warb damit „Pilz und Dünger in einem“. Bei näherer Betrachtung stellte ich fest, dass der Dünger teils pilztötende Eigenschaften besaß.
Sie sehen, wo das hinführt. Ich kann in diesen Dingen immer noch mitreden. Ihnen als Kunden, der mal etwas über Mykorrhiza gehört hat kann man in so einem Fall alles verkaufen. Wenn dann etwas nicht funktioniert, wird man Ihnen erklären, dass es nur an Ihnen liegen kann. Deshalb sollten Sie Ihrem Verkäufer genaue Fragen stellen. Sie werden schnell merken, ob hier ein seriöser Händler dahintersteht. Diese gibt es in jedem Fall und sollten auch ihren Preis haben.
Aus genau diesem Grunde biete ich keine gezüchteten oder kultivierten Mykorrhizen an. Auch sind selbst Institute wie das „Agroscope“ in der Schweiz noch lange nicht am Ende der Forschung angelangt.
Einfach geht anders
Zumindest in meiner Philosophie. Ich mische in meinen Kompost einen gesunden Mix aus allen pflanzlichen Lebensbereichen. Vom Waldgrün-, Gartengrün- und Gewerbegrünschnitt werden verschiedenste Mykorrhizen in meinem Kompost auf natürliche Art und Weise umsorgt und gehegt.
Wie sie in meinem Kompostratgeber lesen konnten, habe ich dazu spezielle Pflanzen und Bäume in die Nähe meines Kompostes gepflanzt. Lange Jahre habe ich genau diese Versuche durchgeführt und mit meiner Terra Anima© Humuserde und Terra Anima© Weinerde ein solches einfaches funktionierendes Produkt geschaffen.
Wollen Sie sich selbst dieses Wissen aneignen, empfehle ich Ihnen unbedingt dieses Buch von Peter Wohlleben, welches Sie u. a. hier bei Amazon erwerben können:
Das geheime Leben der Bäume
In meiner Humuserde befindet sich ein ausgewogener Mix aus verschiedenen Mykorrhiza Sorten und Bodenlebewesen, sodass sich für Ihre Pflanze immer ein Partner zur Symbiose finden wird. Weiter benötigt der Mykorrhiza Pilz Bakterien mit denen er wiederum in Symbiose lebt. Aber das führt jetzt zu weit.
In meiner Humuserde ist die komplette Bandbreite der Pilze vorhanden. Ihre Pflanze wird sich genau die heraussuchen, welche sie benötigt um eine Symbiose einzugehen. Ab hier vermehrt sich die geeignete Mykorrhiza wie von alleine. Beiden Partnern geht es dabei gut, wenn sie jetzt nicht mit der chemischen Keule kommen.
Fazit
Abschließend noch einmal zusammengefasst, was die Mykorrhizen so besonders als Partner für die Pflanze macht:
- Nährstoffe können schneller aufgenommen werden. Warum, dass wissen Sie jetzt.
- Durch das Umwachsen der Wurzel, wird auch eine Art Schutzfeld aufgebaut, der die Pflanze vor schädlichen Einflüssen schützt.
- Die haarfeinen Myzelien (eine Art Wurzel) des Pilzes, welche feiner sind als die Haarwurzeln der Pflanze, können auch in kleinste Ritzen und andere Gegenden vordringen, wo die Pflanzenwurzel keine Chance hat.
- Viele Düngepräparate kann die Pflanze teils gar nicht aufnehmen. Daher benötigt der Boden Bakterien und andere Lebewesen, welche natürliche Dünger zersetzen und für den Pilz verfügbar machen. Jetzt hat auch die Pflanze etwas davon.
In diesem Sinne, wünsche ich Ihnen gutes Gelingen. Haben Sie Fragen oder Anmerkungen zögern Sie nicht, mir eine Mail zu schreiben oder anzurufen.
Gerne lese ich Ihre Meinung und Erfahrungen zu dem Thema in den Kommentaren. Auch hilft es mir sehr, wenn Sie mit meinen Produkten oder Informationen zufrieden sind, bei Google eine Bewertung hinterlassen.
Lieber Herr Wagner,
Ich bin durch Zufall auf ihre Seite gelangt. Mein Problem: Wir besitzen eine Hobbylandwirtschaft mit 4 Pferden und 8000 qum Weide und jede Menge Mist mit kurz gehäckseltem Stroh. Böden werden schlechter, wir wollen raus aus dem Düngerwahnsinn. Kein schweres Gerät zur Bearbeitung vorhanden.Möchte gerne Versuch mit Wurmkompost starten. Mistmieten entlang Weidegrenze, Würmern,Pflanzenkohle – mit Kompostvlies abdecken,im nächsten Jahr verteilen und einrechen. Könnte das funktionieren?
Liebe Grüße
Rosemarie Kuchar
Hallo Frau Kuchar,
bringen Sie die Pflanzenkohle gleich beim Aufsetzen in den Mistkompost, oder noch besser gleich als Zusatz zum Einstreu im Stall mit ein.
Da kann sich die positive Wirkung der Pflanzenkohle am besten entfalten. Ansonsten wird Ihre Vorgehensweise sicher erfolgreich sein.
Weitere Informationen finden Sie im Ithaka Journal im Internet.
Für weitere Fragen stehe ich gern zur Verfügung.
Herzliche Grüße
Horst Wagner
Vor ca.vier Wochen habe ich vom Wertstoffhof einen Zitronenbaum mitgenommen.Er war in einem schlechten Zustand und hatte fast keine
Blätter.Den habe ich in einen großen Topf mit Terra Anima gesetzt.Er hat
neue Blätter gebildet und 10 Blüten hervorgebracht.Diese habe ich von Hand bestäubt.Er steht bei uns im Hausflur,wo es keine Insekten gibt.
Ich bin von Ihrer Erde restlos begeistert.Ich werde mein Gemüse usw. nur
noch mit Terra Anima anbauen.
Mit freundlichen Grüßen W.Hammermüller
Lieber Herr Wagner,
Kräuterwasser für den Kompost, kann ich das selbst herstellen? Ist das nach Maria Thuns Verfahren, oder wie machen Sie das?
Lg Carola
Das Kräuterwasser kann man sehr leicht selbst herstellen: Dazu geben wir im Frühjahr die ersten Brennnesseln (20-25cm hoch) und Löwenzahnblätter in einem Eimer mit Regenwasser, 4 Wochen stehen lassen, dann in eine 100l Regentonne schütten und mit Regenwasser aufüllen. Wenn möglich eine Hand voll reifer Komposterde dazugeben.
Über den Sommer gebe ich noch weitere Heilkräuter (wie z.B. Beinwell, Schafgarbe, Kamille) zu.
Urgesteinsmehl verbessert die Wirkung und verhindert Geruchsbelästigung.
Für weitere Fragen stehe ich gerne zur Verfügung.