Terra Anima Blog
Neuigkeiten und Erkenntnisse aus der Kompostwelt
Naturbeobachtungen im Vorfrühling

Vom Beginn des Vorfrühlings.
Seit einigen Jahren notiere ich mir die Termine der ersten Blüten an Zaubernuss, Forsythie, Kirsche, Holunder oder Robinie – ohne vom Phänologischen Kalender etwas gehört zu haben. Seit letztem Jahr habe ich meine Beobachtungen auf einige weitere Phänomene erweitert (s. unten).
Den Beginn des Vorfrühlings markiert die Blüte der Hasel.
Im Durchschnitt der 1970er, 80er und 90er Jahre war die Blüte in der ersten Märzwoche. Das hat sich in den folgenden Jahrzehnten bis 2019 auf Mitte Februar vorgeschoben. Anlass für diesen Beitrag ist die diesjährige, extrem zeitige Haselblüte – und zwar bei uns im Elbtal bei Meißen ab dem 09. Januar!
In der Phänologie werden jährlich wiederkehrende Wachstumsstadien typischer Pflanzen beobachtet, wie Blüte, Blattaustrieb, Fruchtreife und Laubfall.
Diese Beobachtungen werden nach klar festgelegten Kriterien seit 1945 vom Deutschen Wetterdienst in Zusammenhang mit der Humboldt-Universität in Berlin durchgeführt. Bereits 1882 wurden diese Kriterien eingeführt und die Daten erhoben, um damit den Bauern Richtlinien an die Hand zu geben, welche Arbeiten in ihrer Region anstehen.
Im Phänologischen Kalender ist der Holunder eine Zeigerpflanze für den Beginn des Frühsommers und des Frühherbstes. Die vollen Blütendolden zeigen den Frühsommer um den 27. Mai, während die reifen, schwarzen Beeren den Frühherbst um den 24. August anzeigen.
Die Auswertung dieser Daten ermöglichen auch Rückschlüsse auf den Klimawandel. So war die Holunderblüte in den Jahren zwischen 1961 und 1990 im Schnitt am 07. Juni und in den Jahren seit 1990 bereits am 27. Mai. Auch die Reife der Holunderbeeren hat sich vom 05. September (1961 – 1990) auf den 24. August (1991 – 2019) vorgeschoben.
Dieser Kalender teilt das Jahr in zehn Jahreszeiten mit dazugehörigen Erscheinungen (Stand: 2019):
Vorfrühling | Hasel (Blüte) | um den 15. Februar |
Erstfrühling | Forsythie (Blüte) | um den 23. März |
Vollfrühling | Apfel (Blüte) | um den 27. April |
Frühsommer | Holunder (Blüte) | um den 27. Mai |
Hochsommer | Sommerlinde (Blüte) | um den 18. Juni |
Spätsommer | Apfel (Frucht) | um den 2. August |
Frühherbst | Holunder (Früchte) | um den 24. August |
Vollherbst | Stieleiche (Früchte) | um den 20. September |
Spätherbst | Stieleiche (Blattverfärbung) | um den 17. Oktober |
Winter | Stieleiche (Blattfall) | um den 5. November |
Die Zahl der Wintertage hat sich von durchschnittlich 120 im Zeitraum 1961 bis 1990 auf 102 im Zeitraum 1991 bis 2019 verkürzt. Das hat auch zur Folge, dass die Blüte von Hasel und Forsythie in den letzten 20 Jahren im Schnitt ca. 2 Wochen früher beginnt, als im Vergleichszeitraum 1961 – 1990. Dadurch hat sich die Vegetationsperiode in diesem Zeitraum um ca. 2 Wochen verlängert.
Wir erleben einen Klimawandel den jeder beobachten kann. Antworten auf die Ursachen zu finden ist die Aufgabe der Wissenschaft.
Ich wünsche Ihnen einen schönen Vorfrühling.
Ihr Horst Wagner
Ein sehr guter Ansatz. Als Imker seit 50 Jahren beobachte ich ebenfalls Blühbeginne und komme zu ähnlich erschreckenden Aussagen. Einen Silvester mit 18Grad und massivem Bienenflug hat es hier ( Landkreis PM und EE) noch nie gegeben
Danke
Lothar Lucke
Als Imker kann ich die Beobachtungen der Verfrühung des Frühlings nur bestätigen. Die Bienen haben in den letzten beiden Jahren überwiegend durchgebrütet und gar keine richtige Winterruhe eingehalten.
Obwohl ich auf ca. 550 m Höhe liege, hat der Vorfrühling bereits Anfang Januar mit der Haselblüte begonnen, ebenfalls die Winterrose. Auch sonst zeigen sich sehr verfrüht z. T. die Zwiebelgewächse. Die Pflanzen und die Tiere scheinen gar keine Winterruhe mehr zu bekommen. Und auch auf den Menschen wirkt sich das ebenfalls aus. Keine Pause, alles scheint das ganze Jahr über gerade so weiterzulaufen. Das finde ich höchst bedenklich.
Die Beobachtungen sind für jeden nachvollziehbar.
Einen Klimawandel gibt es auch.
Bedenken habe ich jedoch keine – es ändert sich alles – das ist ja das Leben :o)
Dieter Hecht am 29.01 .2023 um 19:37
Eine sachliche Klimadiskussion kann es erst dann geben, wenn die Veränderung des luftelektrischen Feldes durch Chemtrails mit metallischen Nanopartikeln und die Beeinlussung der globalen Wetterströme duch die weltweit installierten Haarp-Antennen aufhört (Buch Dr. RosaLie Bertell: Kriegswaffe Planet Erde). Problematisch sind die dadurch ausgelösten Wetterextreme. Ich erinnere daran, dass vor 1000 Jahren das Klima 1-2 Grad wärmer war und auf jeden Hügel in Norddeutschland Wein angebaut wurde. An den Wegebezeichnungen „Am Weinberg“ ist das dokumentiert. Ach in Chemnitz-Rabenstein gibt es diesen Wegenamen. Anderseits ist um 1770 in der Kleinen Eiszeit von 1450 bis 1850 in einem Dokument in unserer Kirche berichtet worden, dass es im Juni auf den blühenden Roggen Frost und Schnee gab. Natürlich alles ohne industrielles CO2. Die ganze CO2 -Hysterie ist eine fiese Geschäftsidee zur Plünderung der Bevölkerung, denn nach der gegenwärtigen Lehrmeinung ist CO2 ein Pflanzenährstoff und 3-4 % mehr können da nicht schaden, im Gegenteil. Anderseits muß die Frage erlaubt sein , wo denn im Winter der Sauerstoff herkommt, wenn die Pflanzen ruhen, denn das Wetter ist breitengraddominiert. Nachdenken lohnt sich.
Hallo! das ist auch ganz meine Meinung