Terra Anima Blog

Neuigkeiten und Erkenntnisse aus der Kompostwelt

Earthrise

von | 21.10.24 | Allgemein | 5 Kommentare

Aktivierung und Purifikation der Pflanzenkohle

Die Erde im Blick

Die Illusion des Wachstums: Warum unser Umgang mit der Natur uns alle betrifft

Wir Menschen sind ein Teil der Natur. Vielen ist das heute nicht mehr bewusst. Wir haben uns entkoppelt und sprechen von der „Um-welt“. Wir haben uns von der Umwelt abgetrennt, Sie umgibt uns lediglich noch.

Der amerikanische Autor E.F. Schumacher schreibt in seinem Buch „Die Rückkehr zum menschlichen Maß“ (erschienen 1973 unter dem Titel „Small is beautiful“):
„Der moderne Mensch erfährt sich selbst nicht als Teil der Natur, sondern als eine von außen kommende Kraft, die dazu bestimmt ist, die Natur zu beherrschen und zu überwinden. Er spricht sogar von einem Kampf gegen die Natur und vergisst dabei, dass er auf der Seite der Verlierer wäre, wenn er den Kampf gewönne.“
Die deutsche Übersetzung erschien 1977 im Rowohlt Verlag.

Aus einem lebendigen Ganzen, indem alles mit allem „wie durch 1.000 Fäden“ verbunden ist (das erkannte schon Alexander von Humboldt vor über 200 Jahren), wurde eine Maschine, die man zum eigenen Vorteil ändern kann. Die Welt sieht also so aus:

  • Der Wald ist nichts weiter als Holz
  • Erde ist eine Halterung für Pflanzen
  • Insekten sind Schädlinge
  • und das Huhn ist ein Ding, das Eier legt und Fleisch liefert

Übrigens werden allein in Deutschland 12 Milliarden Eier produziert, 650 Millionen Hühner geschlachtet und 45 Millionen Küken geschreddert (Stand 2020).

Im Jahr 1983 setzten die Vereinten Nationen eine Kommission ein, die sich Gedanken darüber machen sollte, wie sich unser Wirtschaften mit den Grenzen unseres Planeten vereinbaren lässt. Der vier Jahre später erscheinende Bericht (Brundtland-Report) definiert es so: „Dauerhafte (nachhaltige) Entwicklung ist eine Entwicklung, die die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne zu riskieren, das künftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht befriedigen können.“

Dem kann wohl jeder zustimmen. Unseren Kindern und Enkeln soll es einmal nicht schlechter gehen, nur weil unsere Generation Ressourcen in Größenordnung verbraucht hat. Dazu gehört auch Bodendegradation (s. Blog-Beitrag „Seele“). Natürlich wird es auch Innovationen geben. Die Steinzeit war schließlich auch nicht vorbei, weil die Steine alle waren. Aber eine Wirtschaftsweise, die in einer begrenzten Welt mit endlichen Ressourcen auf stetes Wachstum setzt, ist nicht nachhaltig. Die negativen Folgen treffen unsere Kinder und Enkel. Sie werden in einer Welt leben müssen, die wir ihnen hinterlassen haben. Leider ist diese Begrenztheit noch nicht ins Bewusstsein aller Menschen vorgedrungen und bestimmt noch nicht ihr Handeln.

Wir dürfen aber den Mut nicht verlieren. Stehen Sie für ihre Überzeugung und bleiben Sie fröhlich!
Nur so können wir weitere Menschen überzeugen und ein Bewusstsein für den Ernst der momentanen Situation erzeugen.

Ihr Horst Wagner