Laub kompostieren
Terra Preta aus Herbstlaub herstellen
Terra Preta aus Laub herstellen
Warum sollte ich das tun?
Laubkompost (je nach Laub) gibt durch seine speziellen Eigenschaften die Möglichkeit, an bestimmten Stellen im Garten oder bei bestimmten Pflanzen angewendet zu werden. Normaler Kompost (mit Terra Anima aktivierte Pflanzenkohle) wird immer zu einem pH neutralen Kompost. Laubkompost kann dagegen variieren. Einige Pflanzen lieben sauren Boden, andere basischen Boden. Hier kann Laubkompost punkten.
So einfach wie die Überschrift klingt ist es jedoch nicht. Da ein großer Teil der Funktion der Terra Preta die mit Bodenlebewesen besiedelte Holzkohle ist, wird hier schon klar, dass die Bodenlebewesen erst mal zur Pflanzenkohle vordringen müssen.
Es gibt da drei Möglichkeiten:
- Sie besorgen sich reine Pflanzenkohle (ohne Nährstoffe und Leben) und aktivieren sich diese in Ihrem Kompost selber. Grundsätzlich möglich, jedoch sollten Sie darauf achten, was Sie kompostieren. Das Leben, welches sich in der Pflanzenkohle ansiedelt wird mit der Auswahl an Grünschnitt hereingebracht. Das was sie kompostieren, finden Sie dann auch in Ihrer Pflanzenkohle wieder.
- Sie besorgen sich bereits aktivierte Pflanzenkohle, welche bereits mit den idealen Lebewesen besiedelt ist. Diese werden dann Ihren Kompost bereichern, so dass wenig Augenmerk auf eine geeignete Auswahl an Grünkompost legen müssen.
- Sie besorgen sich einen Pyrolyseofen und stellen sich selbst die Pflanzenkohle her. Dauert länger und die fertige Kohle ist noch nicht aktiviert. Ähnlich unserer Pflanzenkohle für Bokashi.
Beim Laubkompost kommt genau hier dies zum Tragen. Sie kompostieren in der Regel eine oder zwei Sorten Laub (die gerade bei Ihnen anfallen). Da ist die Auswahl an weiterem Grüngut zur Aktivierung nicht üppig ist, wird Ihr fertiger Humus nicht für alle Anwendungen geeignet sein. Welches Laub welche Eigenschaften hat, lesen Sie weiter unten.
Tipp: Einen Blogbeitrag habe ich am 02.11.2024 zum Thema Laubkompost auch veröffentlicht.
Große Mengen Herbstlaub gehören nicht in einen gemischten Gartenkompost!
Große Mengen Herbstlaub im Kompost funktioniert schon, nur verzögert es den Vererdungsprozess. Als Laubkompost stellt es jedoch eine preiswerte und gute Humusquelle dar. Alles Laub wird im Herbst sorgfältig gesammelt, sofern man es nicht als Mulch unter den Bäumen und Sträuchern liegenlassen will. Hier möchte ich Ihnen jedoch die Vorteile des Laubkompostes erklären und nicht das Kompostieren mit Mischungen.
Laub kompostieren – und so geht’s!
Sammeln Sie im Herbst alles Laub in einem Drahtkomposter. So kann es vom Wind nicht verweht werden. Größere Blatter kleben leicht zusammen und verhindern den Luftzutritt. Daher sollten große Blatter vorher zerkleinert werden mit dem Häcksler oder dem Rasenmäher. lm Drahtkorb des Rasenmähers lassen sie sich übrigens auch gut auffangen und sammeln. Ich häcksele nur größere Blätter. Birkenblätter z. B. gebe ich so in den Komposter.
Streuen Sie schon beim Anhäufen im Silo von Zeit zu Zeit etwas Erde und Kalk dazwischen und bedecken das Ganze zum Schluss mit einer ca. 5 cm dicken Erdschicht für den Winter. Ist der Anteil an Buchenlaub sehr hoch, ist das Einstreuen von Kalk nicht erforderlich, da Buchenlaub sehr kalkhaltig ist. (Tipp: Möhren lieben es kalkhaltig)
Wenn Sie den halbfertigen Laubkompost nicht speziell verwenden wollen, können Sie im Juni des Folgejahres daraus einen Komposthaufen aufbauen. Hierbei sollte jeweils eine Laub- und eine Erdschicht miteinander abwechseln.
Meist ist das Laub zu dieser Zeit schon mit Regenwürmern durchsetzt, die nun mit eingebaut werden und beim Verrotten helfen. Das abgestorbene Laub entwickelt keine Hitze mehr, so dass die Regenwürmer nicht weiter gefährdet sind.
Im Spätherbst des selben Jahres können Sie den Kompost durchsieben. Besser ist es aber, man lässt ihn noch bis zum Frühjahr des nächsten Jahres liegen. Er wird zu einer ausgezeichneten Blumenerde.
Laubkompost mit Lehmzusatz eignet sich auch gut zur Düngung von Zwiebeln. Walnuss-, Kastanien- und Platanenblätter enthalten besonders viele Gerbstoffe und keimhemmende Substanzen, die im Laufe der Rotte freigesetzt werden. Unreifer Kompost aus diesen Laubarten kann daher auf Saatbeeten Keim- und Wachstumsstörungen auslösen.
Diese Laubarten kompostiert man auch nicht mit anderem Laub zusammen, weil dadurch der Rotteprozess verzögert wird. Im Laufe der Humifizierung werden jedoch gerade aus Gerbstoffen wertvolle Humusverbindungen aufgebaut. Als gut ausgereifter Kompost kann er überall im Garten verwendet werden.
Zur Optimierung des Rotteprozesses bei Laub habe ich gute Erfahrungen mit einer Mischung aus 3 Liter Regenwasser und 250 ml Milch (3,5%) gemacht. Das „Milchwasser“ wird in die von oben gestochenen Löcher gegossen.
Vielleicht zum Abschluss noch eine Bemerkung. Ab und zu werden Sie in anderen Tipps lesen, dass Sie Laubkompost in Plastiksäcken oder anderen luftdicht abgeschlossenen Behältnissen reifen lassen können. Sie können das grundsätzlich so machen, empfehlen kann ich Ihnen das jedoch nicht. Ich arbeite nach einem anderen Verfahren ohne Luftabschluss. Sie bekommen hier möglicherweise zu hohe Rottetemperaturen, sowie verhindern Sie das Einwandern der benötigten Bodenlebewesen und später der Kompostwürmer. Dies trägt jedoch erheblich zum Gelingen eines guten Kompostes bei.
Falls Sie sich mal unsicher sind, was Sie tun sollen. Mein Tipp: Orientieren Sie sich an der Natur, sie macht immer alles richtig. Bücher dazu finden Sie auf der Seite Terra Preta verstehen.
Versuche mit Laubkompost
Eichenlaub und Walnusslaub – 2016/2017
Was habe ich gemacht?
- 3 handelsübliche Kompostboxen aus Streckmetall 1m auf 1m 80cm hoch
- es erfolgte bei allen drei Boxen kein Umsetzen
Welche Ergebnisse hatte ich zu verzeichnen?