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So erkennen Sie gute Humuserde

von | 04.01.17 | News | 9 Kommentare

Humuserde kaufen - So sollte ein gesunder Humus aussehen

Humuserde, was ist das eigentlich?

„Gurken, Tomaten, Gras oder Blumen… es ist ein Jammer, da habe ich mir soviel Mühe gegeben und alles für die Katz‘, das ganze Gartenjahr umsonst. Du hast doch mal gesagt ich soll Humus nehmen.“

So sprach mich mal ein befreundeter Kleingärtner an. Er ärgerte sich darüber, dass in seinem neugestalteten Garten nichts oder kaum etwas wächst. „Erde ist Erde, was soll da schon sein“, waren seine Worte. Ich erinnere mich noch genau, weil ich damals über diese Ignoranz ein wenig verärgert war. Ich hatte ja schon einige Versuche hinter mir und wusste schließlich – Humuserde ist nicht gleich Humuserde!

Aber wie erkenne ich gute Humuserde?

Zuerst ein paar Worte. Das ist kein Text, welcher Ihnen zeigt, welche Erde Sie im Baumarkt kaufen sollen. Ich möchte Ihnen hier zeigen, wie Sie selbst in der Lage sind, das beste aus Ihrer Erde und Ihrem Kompost herauszuholen. Sie werden verstehen warum es nicht immer sinnvoll ist jedmögliche Erde ohne Nachzudenken zu kaufen.

Nehmen Sie die Humuserde in die Hand – sie muss:

  • feinkrümelig sein,
  • leicht, feucht und
  • sich angenehm anfühlen.

Dann riechen sie an der Humuserde. Dieser Humus riecht dezent nach Waldboden oder Pilzen. Voll ausgereifte Komposterde riecht neutral!

„Industriekompost“ ist vielfach:

  • extrem trocken
  • fühlt sich an wie Staub
  • riecht unangenehm

Verschiedene Proben haben nach dem Wässern regelrecht gestunken.

Die beste Humuserde wird auch Terra Preta genannt. Hier lesen Sie alles über Terra Preta.

Der wichtigste Bestandteil dieser Terra Preta Humuserde ist Pflanzenkohle. Pflanzenkohle, über die Sie hier mehr erfahren.

Denaturierung im Kompost

Ich selbst hatte ja vor langer Zeit selbst solch einen Versuch mit verschiedenen Bodenproben durchgeführt, bei dem ich feststellte, dass in einigen Erden nichts oder kaum etwas wächst. Ich ging dem nach und die Spur führte mich zu dem vielfach eingesetzten „industriellen“ Kompostierverfahren.

Die Ursache heißt Denaturierung.

Dieser Wikipedia Eintrag erklärt die Sache kurz. Ich möchte nicht zu wissenschaftlich werden, einen Satz möchte ich dennoch hervorheben:

„Die Denaturierung von Proteinen führt in der Regel dazu, dass das Molekül inaktiviert wird, was heißt, dass es seine biologische Funktion kaum noch oder gar nicht mehr erfüllen kann.“

Alle Bodenlebewesen bestehen u.a. auch aus Proteinen und DNS, welche das Lebewesen am Leben erhalten, daher heißt es auch Lebewesen. Wenn beim Verrotten Temperaturen erreicht werden, jenseits der Denaturierungsgrenze – das sind ca. 70° Celsius – wird alles Leben im Kompost ausgerottet.

Die meisten Pflanzen leben aber in Symbiose mit Mikroorganismen, wie Bodenbakterien und mit Mykorrhiza Pilzen.

Bedenken Sie, dass der Boden der Magen und auch das Immunsystem der Pflanze ist!

Wie auch in der tierischen und natürlich auch menschlichen Verdauung spielen Mikroorganismen die entscheidende Rolle bei der Nährstoffaufnahme.

Genau so brauchen Pflanzen ihre Partner für die Nährstoffaufnahme im Boden. Wenn diese aber durch falsche Kompostierung abgetötet wurden, funktioniert das ganze System nicht mehr.

In der Landwirtschaft wird versucht, dieses Problem mit Unmengen an Kunstdüngern und Spritzmittel aller Art zu lösen. Die Folgen sind degradierte Böden, vergiftetes Grundwasser und überdüngte Gewässer bis hin zum Meer.

Damit sind Sie in der Lage ihre Humuserde zu beurteilen und haben gleichzeitig das Hintergrundwissen um selbst richtig zu kompostieren. Wenn Sie nach meinem Kompostratgeber kompostieren, werden Sie auf jeden Fall richtig kompostieren und gesunden Kompoost herstellen.

Also Augen auf, beim Kompostkauf.

Haben Sie Fragen dazu, dann schreiben Sie mir als Kommentar (s. unten).

So testen Sie Kompost auf Reifegrad

Falls Sie doch einmal in die Bedrängnis kommen, von einem großen Kompostierer Erde zu holen, aus welchem Grund auch immer, machen Sie vorher den anerkannten Kressetest und holen sich dazu erst eine Probe mit nach Hause. Gehen daraus wunderschöne grüne Kräuter hervor, können Sie mit diesem Humus etwas anfangen, auch wenn dies nicht vergleichbar mit meiner Humuserde ist.

Wenn in Ihrer Probe jedoch kaum etwas wächst, so wie in dem Garten von meinem Freund dem Kleingärtner, dann sollten die Alarmglocken klingeln, denn Sie wissen jetzt das hier mit zu hoher Rottetemperatur gearbeitet wurde und alles Leben für eine längere Zeit zerstört ist.

Wenn Sie solchen angebotenen Kompost durch Ihre Hände rieseln lassen, fühlen Sie die Weichheit der Erde. Fühlen Sie harte verklebte Klumpen, die sehr verhärtet sind, zeugt, das davon, dass der Kompost unter hohen Temperaturen verpresst worden ist. Okay, dieser ist in der Regel noch ungesiebt, trotzdem können Sie durch Zerdrücken in den Fingern spüren ob dieser locker oder verpresst ist.

So sieht ein Fleck Natur nach einem Jahr aus, wenn der falsche Humus eingesetzt wird. Es kommen zwar Pflanzen durch, wenn ich diese jedoch herausziehe sehe ich ein kümmerliches Wurzelwachstum. Im Hintergrund sehen Sie eine normale Wiese auf normalem Boden.

Zum Vergleich ein Erdhaufen mit unserer fertigen Humuserde auch nach etwa einem Jahr. Der Unterschied ist mehr als deutlich zu erkennen. Sämtliche Gräser und Kräuter der Natur wachsen um die Wette.

Fazit

Sparen Sie nicht am falschen Ende und überlegen Sie was Ihnen gute Erde wert ist. Ist es Ihnen die Zeit wert, wenn Sie mehrere Jahre ohne Blütenpracht und selbst Geerntetes verzichten? Ich selbst kann ein Lied davon singen. Ich habe die Erfahrungen vor meiner Kompostzeit gemacht und möchte Ihnen dieses gerne ersparen.

Haben Sie Bemerkungen, oder Anregungen? Haben Sie selbst schon andere Dinge ausprobiert, dann freue ich mich von Ihnen zu hören. Lassen Sie mich wissen, wenn ich etwas verbessern kann.

Gerne lese ich Ihre Meinung und Erfahrungen zu dem Thema in den Kommentaren. Auch hilft es mir sehr, wenn Sie mit meinen Produkten oder Informationen zufrieden sind, bei Google eine Bewertung hinterlassen.