Terra Anima Blog
Neuigkeiten und Erkenntnisse aus der Kompostwelt
Corona-Krise – Was tun?
Corona-Krise – Was tun?
Hier einige Überlegungen zur Sars-CoV-2 Krise:
Wichtig ist erst einmal, Ruhe zu bewahren und die ausgegebenen Verhaltensregeln einzuhalten! Solange es keine wirksamen Medikamente oder Impfschutz gibt, sind wir auf unsere körpereigenen Abwehrkräfte angewiesen.
Also ist es nur folgerichtig, unser Immunsystem durch gesunde – und damit meine ich vitaminreiche – Nahrungsmittel zu stärken. Ich empfehle daher frisches Obst und Gemüse, Salate und Kräuter. Mein Favorit ist Feldsalat, natürlich alles in Bioqualität oder wenn möglich selbst angebaut. Natürlich auch zubereitet als Gemüsebrühe (Rinder- oder Geflügelbrühe, wer mag), Gemüseeintopf oder Smoothies. Jeder hat da seine Vorlieben und Essen sollte immer ein Stück Lebensfreude sein, die wir uns auch in der Krise nicht nehmen lassen sollten.
Warum ich immer auf Bioqualität bestehe, soll der folgende Text aus meinem Buch zeigen. Teile davon habe ich im Blog-Beitrag vom 27.02.2018 schon beschrieben:
Gesundungsreihe: Boden – Pflanze – Tier und Mensch
Ich habe bereits mehrfach das 1971 erschienene Buch „Gärtnern, Ackern – ohne Gift“ empfohlen und auch daraus zitiert. Der Buchautor Alwin Seifert war Professor für Garten- und Landschaftsgestaltung an der Technischen Universität München. Er berichtet darin über seine vierzigjährige Erfahrung in der Anwendung von Kompost und seine Beobachtungen im eigenen Garten und in der Landwirtschaft. Von ihm stammt auch der Begriff Gesundungsreihe. Entscheidend war seine Beobachtung, dass der Boden sich selbst heilen kann, wenn man ihn lässt.
Und in diesem gesunden Boden wachsen auch gesunde Pflanzen, die, wie er schreibt, „nicht mehr Futter- sondern Heilpflanzen sind. Allein das Bodenleben kann diese fast unbegreifliche Vollkommenheit erzeugt haben.“
Als Konsequenz hat er ab seinem 70. Lebensjahr nur noch Obst und Gemüse gegessen, das aus seinem kompostgedüngten Garten kam. (Er war aber kein Vegetarier.) Krankheiten und Allergien, die ihn 30 Jahre lang belastet hatten, heilten in kürzester Zeit aus. Was war das Geheimnis des Erfolgs?
Um sich vor Fressfeinden zu schützen, haben Pflanzen Abwehrstrategien entwickelt, z. B. Dornen oder Stacheln. Am Beispiel des Kojotentabaks (Nicotiana attenuata) möchte ich eine spezielle Strategie aufzeigen: Wird der Kojotentabak von einem Fressfeind angefressen, bildet er in seinen Wurzeln das Nervengift Nicotin und bringt es in die äußeren Gewebeschichten der Blätter und Stengel. Vorausgesetzt, es stehen alle benötigten Nährstoffe im Boden zur Verfügung. Mit diesem effektiven Schutz verdirbt er den Pflanzenfressern den Appetit. Alle Pflanzen verfügen über solche Strategien, sonst wären sie im Laufe der Evolution ausgestorben.
Als sich im letzten Jahr Kartoffelkäfer über das Kartoffelbeet meiner Gartennachbarinnen hermachten, konnte ich auf meinen Kartoffelpflanzen nur vereinzelt Käfer entdecken. Sie haben aber nur kurz am Blatt geknabbert und waren schnell wieder weg. Meine Pflanzen wuchsen auf Komposterde und verfügten wohl über alle benötigten Zutaten für ihre Abwehrstoffe.
Diese Beobachtungen zeigen mir, dass die Qualität von Obst, Gemüse und Kräutern entscheidend von der Qualität des Bodens, auf dem und von dem sie wachsen, abhängt. Man kann die Qualität der Früchte auch an ihrem Geschmack erkennen!
Das sind Lebensmittel und nicht nur Nahrungsmittel.
In einem Bericht von Alan C. Logan aus dem Jahr 2015 geht hervor, dass unsere Essgewohnheiten nicht nur den Zuckerstoffwechsel und das Herz-Kreislauf-Risiko beeinflussen, sondern auch Veränderungen im Gehirn bewirken. Das Gehirn ist auf Aminosäuren, Fette, Vitamine, Mineralien, sowie Spurenelemente angewiesen. Diese Makro- und Mikrowirkstoffe haben einen wichtigen Einfluss auf die neurokognitive Arbeitsweise und die psychische Verfassung. Das Gehirn leidet unter den süßen und kalorienreichen Produkten aus den Lebensmittelfabriken.
Wenn Sie diesen Zusammenhang sehen und verstehen, erkennen Sie, dass ich nur dringend dazu raten kann, wenn möglich Obst, Salate, Kräuter und Gemüse selbst anzubauen, oder zumindest Bioprodukte zu essen.
Bleiben Sie gesund und zuversichtlich!
Ihr Horst Wagner
Hallo Herr Wagner, es freut mich sehr über Ihre Informationen zu lesen. Ich habe im Internet nach Terra Preta gesucht. Es ist so wichtig, gerade in einer Zeit wie dieser, dass man wieder Freude bekommt! Kurz zu meiner Geschichte: Ich bin 66 Jahre jung, habe mit 60 ein Haus gebaut (ist noch nicht fertig, mache Vieles selbst). Die Lage des Grundstücks war nicht erschlossen. Es ist ein Hanggrundstück mit einer wunderschönen Aussicht. Der Boden ist sehr lehmig, in der Nähe befindet sich ein großer Kalkfelsen (Baumaterial für die Trockenmauern, die ich erst setzen werde). Ich hatte viele Steine vorm Bagger beim Aushub gerettet. Meine Nachbarn haben eine große steile Wiese, das abgemähte Material, welches sie über den Winter liegen ließen, habe ich nun den Berg hoch geschleppt. Werde damit und mit dem bereits gelagerten Wiesenschnitt vom letzten Jahr einen Kompost aufsetzen. Laub habe ich vom steilen Hang darüber im Herbst herunter geschleppt. Einen Fehler der Lagerung habe ich bereits gemacht. Ich hatte ihn nur beim Aufsetzen gewässert und dann mit Mulchdecken abgedeckt. Wie gesagt ich habe ein Hanggrundstück. Es gibt auch starke Winde, da muss ich abdecken. Der Hang neigt sich von Osten nach Westen (10 Meter Gefälle). Ich habe sehr viel Sonne. Früher lebte ich auf einem Grundstück, welches meine Vorfahren mit großwüchsigen Obstbäumen bepflanzt hatten. Die Gartenerde war wunderbar! (Negative Erbgeschichte). Die Bäume gibts auch nicht mehr. So nun habe ich die Herausforderung angenommen, mir einen neuen Garten zu erschaffen. Es hat mich heute so berührt, wie Sie so viel Informationen teilen. Es wurde mir wieder bewusst, wie wichtig es ist, für sich selbst zu sorgen. Mir ist klar, dass ich dazu noch länger brauchen werde. Ich habe Bedenken, wenn ich mir Aushubmaterial oder Mist liefern lasse, dass ich mir Schadstoffe auf den Boden hole. Übrigens habe ich auch das Buch „Gärntnern ohne Gift“. Ich habe auch die Bücher von Bill Mollison über Permakultur. Es muss das innere Auge aufgehen, die Freude und Begeisterung vorhanden sein.
Ich wünsche Ihnen auch alles Gute und bleiben Sie gesund! Danke!
Mit freundlichen Grüßen, Helga Mühlbacher
vom Sternberg bei Wernberg bei Villach aus Kärnten
Hallo Frau Mühlbacher,
viele Grüße ins schöne Kärnten und vielen Dank für die guten Wünsche.
Meine Aussage zum Abdecken von Kompost ist nicht als Dogma zu verstehen. Aufgrund spezieller Situationen kann es nützlich sein den Kompost mit Flies abzudecken (starke Sonneneinstrahlung oder Wind). Auf jeden Fall sollte die Feuchtigkeit im Kompost regelmäßig geprüft werden um ein Trockenfallen zu vermeiden. Ohne Wasser stoppt der natürliche Rotteprozess. Sie können auch Mist, z.B. Pferdemist kompostieren, wenn sichergestellt ist, dass die Tiere keine Medikamente bekommen.
Ich wünsche Ihnen viel Freude in der Natur und Gesundheit um das auch genießen zu können.
Horst Wagner