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Ackergifte

von | 14.06.22 | Allgemein | 12 Kommentare

Aktivierung und Purifikation der Pflanzenkohle

Ackergifte

Ackergifte verbreiten sich unkontrolliert durch die Luft und landen dadurch auch in besonders geschützten Lebensräumen. Dies zeigt ein neuer Bericht zu Pestiziden in der Brandenburger Luft.

Für die Untersuchung hat das Umweltinstitut München e.V. ein Jahr lang an vier Standorten in und um das Brandenburger Biosphärenreservat SCHORFHEIDE-CHORIN Luftproben genommen und sie auf Pestizidrückstände hin analysiert. Die Ergebnisse zeigen: Je näher ein Standort an intensiv bewirtschafteten landwirtschaftlichen Flächen gelegen ist, desto stärker ist die
Pestizid-Belastung.
Doch selbst inmitten der Kernzone des Biosphärenreservats, wo die Natur sich möglichst unbeeinflusst entwickeln und vor jedem Eingriff durch den Menschen geschützt sein sollte, konnten sie Pestizide in der Luft nachweisen.

Besonders bedenklich: Zwei Wirkstoffe, die das Grundwasser gefährden, wurden an allen Standorten nachgewiesen. Zudem sind vier von neun nachgewiesenen Pestiziden so gefährlich, dass die EU sie durch weniger riskante Stoffe ersetzen möchte. Ein weiterer Wirkstoff, der nachgewiesen wurde, gilt als vermutlich krebserregend.

Wie lange manche Stoffe in der Natur verbleiben, zeigen die Funde des längst verbotenen Insektengifts DDT. DDT (Dichlordiphenyltrichlorethan) wurde an zwei Standorten gefunden – und das über 30 Jahre nach dem endgültigen Verbot des extrem schädlichen Insektizid in der ehemaligen DDR. In der BRD und den USA wurde das Verbot bereits 1972 beschlossen.

Angesichts des immer noch dramatischen Insektensterbens ist es von großer Bedeutung, dass geschützte Gebiete nicht sicher vor dem Eintrag von Pestiziden sind. Denn Ackergifte tragen maßgeblich zum Artenschwund bei. Es müssen daher rund um sensible Gebiete herum Pufferzonen eingerichtet werden! Langfristig wird der Erhalt der Artenvielfalt aber nur mit einem Ausstieg aus der Anwendung chemisch-synthetischer Pestizide gelingen.

Den Untersuchungsbericht mit einer Zusammenfassung der Ergebnisse finden Sie auf der Seite des Umweltinstituts München e.V. .

Dazu noch ein Buch-Tipp: „Ackergifte? Nein danke“ von Ute Scheub.