Terra Anima Blog
Neuigkeiten und Erkenntnisse aus der Kompostwelt
Laubkompostierung
Wertvoller Humus aus gemischtem Laub
Entdecken Sie die Kunst der Laubkompostierung!
Unser Kompostplatz in Meißen ist umringt von Laubbäumen – hauptsächlich Ahorn und Robinie, aber auch Eschen, Holunder, eine mächtige Eiche (Stammdurchmesser ca. 80 cm in einem Meter Höhe) und eine große Linde (ca. 65 cm Stammdurchmesser). An der Nord- und Westseite grenzt das Grundstück an den Meißner Stadtwald, auch hier überwiegen Laubbäume.
Auf dem Bild sehen Sie das goldene Gipfelkreuz auf dem „Götterfelsen“ im Landschaftsschutzgebiet „Triebischtäler“, nur etwa 200 Meter von uns entfernt.
Natürlich kompostieren wir das anfallende Laub – bis auf das Eichenlaub – alles bunt gemischt. Gemischte Laubarten ergeben den wertvollsten Humus. Für das Eichenlaub habe ich eine separate Gitterbox gebaut, ca. 3 m auf 3,5 m und 80 cm hoch. Sie war im letzten Jahr in der Mitte bis auf 1 Meter Höhe gefüllt. Jetzt ist noch eine 30 cm dicke Schicht übrig geblieben, die so stark durchwurzelt ist, dass ich sie nicht abbaue, sondern die Box bereits wieder neu befülle.
Eichenlaub ist stark säurehaltig (Gerbstoffe), zersetzt sich nur langsam und ergibt, wenn kein Kalk zugesetzt wird, einen Spezialkompost für Azaleen, Rhododendren, Heidelbeeren und andere Moorbeetpflanzen. Ebenfalls schwer kompostierbar ist das Laub von Walnuss, Kastanie oder Platane. Diese Laubarten kompostiert man nicht zusammen mit anderem Laub, da der Rotteprozess dadurch verzögert wird. Aus den Gerbstoffen entstehen während der Rotte wertvolle Humusverbindungen. Als gut ausgereifte Komposterde kann sie überall im Garten verwendet werden.
Mein Laubkompostiergut wird separat aufgebaut, mit bioaktiver Pflanzenkohle optimiert und dann im nächsten Frühsommer umgesetzt. Den reifen Laubkompost mische ich mit dem Grünkompost. Beides zusammen ergibt eine wunderbare Humuserde, die nicht nur überall im Garten eingesetzt werden kann, sondern sich auch für fast alle Zimmerpflanzen und Balkonblumen eignet!
Separat kompostiertes Birkenlaub soll eine hervorragende Heilerde ergeben. Das kann man in dem Buch „Kompost – GOLD im Biogarten“ nachlesen. Dieses empfehlenswerte Buch ist über die Abtei Fulda erhältlich.
Weiter lesen können Sie auch auf meiner Themenseite zum Laubkompost.
Spezialkompost für Tomaten
Bereits im letzten Herbst (2023) habe ich unser Tomatenkraut in 5 bis 10 cm lange Stücke geschnitten und zusammen mit Brennnesseln zu einem kleinen Komposthaufen aufgebaut. Das Mischungsverhältnis betrug etwa 80 Volumenprozent Tomatenkraut und 20 Volumenprozent Brennnesseln. Dazwischen habe ich auch etwas bioaktive Pflanzenkohle gestreut und zum Schluss mit einer dünnen Humusschicht abgedeckt. Beim Umsetzen in diesem Juni habe ich etwa 10 Liter reife Humuserde entnommen und unseren Tomatenpflanzen zugegeben. Der Rest reift bis zur nächsten Tomatenpflanzung. Dieses Jahr hatten wir sehr vitale Tomatenpflanzen und waren mit dem Ernteergebnis sehr zufrieden. Der Versuch wird in diesem Jahr wiederholt – der Haufen liegt schon bereit und ist sogar etwas größer als im Vorjahr. Ich werde weiter berichten.
Viel Erfolg bei Ihrem Laubkompost.
Ihr Horst Wagner
Danke für die ausführliche Beschreibung bezüglich Laubkompost.
Wie stellen sie das Kräuterwasser her? Verwenden Sie Humofix?
Wann kann Kompost aus Walnußblättern verwendet werden? Ist er für Moorbeetpflanzen geeignet oder vertragen auch diese die Hemmstoffe nicht?
Vielen Dank
Cornelia Widerin
Vielen Dank für Ihre wertvollen Komposttipps + den Buchtipp. Als Neuling beim Gärtnern nehme ich diese Unterstützung gern an und werde – bei Erfolgen – Rückmeldung geben.
Viel Spaß und Erfolg bei Ihrer wertvollen Arbeit für die Natur und uns alle.
Frage: Tomaten haben ja irgendwann meist Braunfäule etc.. Deshalb trockne und verkohle ich sie. Sind die Krankheitserreger nach dem Kompostieren nicht mehr wirksam?
Hallo,
wir Kompostieren seit 3 Jahren viel Laub aus unserem eigenen Wald inkl. Wald- erde einfach durch Abrechen der oberen Schicht. Das Ergebnis in den Beten ist sehr positiv. Der Ertrag wurde gesteigert in der Menge und in der Größe der Pflanzen wie Gurken, Tomaten, Salat, Kohl und vieles mehr. Es macht auch weniger Arbeit, da der Boden sehr locker bleibt und wenig Unkraut auftaucht.
MFG
Guten Morgen lieber Horst Wagner und Team,
so wertvolle Gedanken zur Kompostierung. Es sind die einfachen selbstverständlichen Regularien der Natur, die Kreisläufe die es zu beachten gilt. Dann funktioniert auch das ökologische System im Kleinen wie im Großen.
Vielen Dank für die Informationen, die immer wieder aufgefrischt und danach im neuen Gartenjahr in Gang gesetzt werden. Bedingt durch Veränderungen im Leben, habe ich nun nur noch eine kleine naturnahe Fläche von etwa 300 m³ zur Verfügung. Mehrere Zinkwannen, fünf 20l Eimer, neu gesetzte Beerensträucher und 3 Obstbäume sowie unzähliges Wildgemüse stehen mir nun mit 66 Jahren zur Verfügung. Vorab waren es 800 m² Gartenland, eine Streuobstwiese und ein großes Gewächshaus. Gemüse und Obst werden jetzt aus Solidargemeinschaften dazu gekauft. Obst teilweise auch aber auch von Streuobstwiesen gesammelt. Die Kreise des Lebens haben sich verändert, sind angepasst. Aber die Grundsätzlichkeiten sind beibehalten, so auch der Kompost 🙂 ich gebe 3-4 Mal im Jahr eine Kanne Wasser mit Frischhefe und 1 kg Zucker dazu, auch Haferflocken und siehe da, nach einem Jahr habe ich Kompost zur Verfügung. Somit kann ich meine Möglichkeiten auch ohne 3 Felder bestmöglichst nutzen.
Ich wünsche Ihnen und Ihrem Team weiterhin Freude und Kraft, alles Gute Heide Nutschan