Terra Anima Blog
Neuigkeiten und Erkenntnisse aus der Kompostwelt
Sanierung von Baumstandorten innerhalb eines Stadtgebietes
Um die Folgen des Klimawandels in den Städten abzupuffern brauchen wir neue Ideen. Bisherige Starkregen fielen auf versiegelte Flächen, überforderten die Kanalisation und führten zu Hochwasser. Langanhaltende hohe Temperaturen in Kombination mit geringen Niederschlägen haben vor allem Stadtbäumen in Parks und an Straßen stark zugesetzt. Die Spätfolgen der trockenen und heißen Sommer 2018, 2019 und 2020 werden langfristige Auswirkungen haben – für die Forstwirtschaft eine Jahrhundertkatastrophe.
Eine Idee ist das „Stockholmer Baumpflanzsystem“.
Zum langfristigen Erhalt der Stadtbäume ist eine Verbesserung ihrer Wuchsbedingungen essentiell. Wassermangel durch anhaltende Trockenheit und Hitze macht die Bäume anfällig für Schädlinge. Erschwerend kommt hinzu: Durch häufig zu kleine Baumscheiben und einen eingeschränkten Wurzelraum ist die Sauerstoffversorgung der Wurzeln und der für die Bäume notwendige Gasaustausch von Stickstoff und Kohlendioxid zwischen Boden und Atmosphäre oft stark eingeschränkt. Abhilfe schaffen kann hier das sogenannte “Stockholmer Pflanzmodell”.
Es modifiziert die DIN-Vorgaben für die Anlage von Pflanzgruben für Straßenbäume. Zusätzlich zu den Anforderungen an Baumscheibengröße, Mindestgröße und Mindesttiefe der Pflanzgrube erfolgt der Einbau einer Belüftungsschicht in der Pflanzgrube. Eine der wichtigsten Komponenten ist die Be- und Entlüftung der Pflanzgrube. Dazu wird ein Schacht (Wurzelglocke s. Bild) in die Pflasterdecke eingebaut, der ca. 50 cm in die Tiefe reicht. Für eine ausreichende Verdichtung kommt zunächst Grobschotter zum Einsatz. In die großen Hohlräume des Grobschotters (100 – 150 mm) wird ein Feinsubstrat (Terra Anima® Wurzelerde) aus mineralischen und organischen Bestandteilen eingeschlämmt, das für die Versorgung des Baums zuständig ist. Es entsteht ein durchwurzelbares Porensystem: Grobporen lassen Luft und Wasser in den Boden eindringen und verteilen diese. Die Feinporen halten Wasser gegen die Schwerkraft und machen es teilweise pflanzenverfügbar. Die Wurzeln von Stadtbäumen werden langfristig gesichert mit Luft, Wasser und Nährstoffen versorgt. Das ist die Voraussetzung für gesunde und leistungsfähige Bäume.
Ziel dieser Maßnahme ist neben der Verbesserung der Baumvitalität auch, den Großteil der Regenmenge in den Untergrund einzubringen und zu speichern. Das Wasser steht dann den Pflanzen zur Verfügung oder versickert ins Grundwasser.
Die Dokumentation des Projekts Magdeburger Baumquartier 2021 zeigt die Sanierung von Baumstandorten innerhalb eines Stadtgebietes in der oben dargelegten Herangehensweise.
Hallo Herr Wagner, Ich habe Probleme mit den Walnussbäumen auch an den Zwetschgen sterben ganze Äste ab.
Vorigen Herbst hatte ich einen großen Haufen Laub mit Pferde und Hühnermist + Pflanzenkohle, Gesteinsmehl und Algenkalk aufgesetzt. Den Obstbäumen habe ich eine Baumscheibe damit im Frühjahr gemacht. Aber bei den Nussbäumen ist mir das einfach zuviel Fläche soviel Kompost hatte ich nicht.
Jetzt hatteen wir einen jungen Forstwirt da, der hat uns die Nussbäume mal ausgeschnitten. Einen Zwetschgenbaum mußten wir sogar fällen.
Kann ich bei den Nussbäumen einfachdie Mischung aus Pflanzenkohle, Gesteinsmehl und Algenkalk ausstreuen oder soll ich für die Bäume auch ein Kompost aufsetzen und sie damit im Frühjahr düngen?
Freundliche Grüße Vreni Hiester
Hallo Frau Hiester,
ich empfehle Ihnen auch für die Nussbäume einen Kompost aufzusetzen und zwar mit Pflanzenkohle und Gesteinsmehl.
Auf den Einsatz von Algenkalk würde ich erst einmal verzichten. Diesen Kompost können Sie dann im nächsten Frühjahr auf die Baumscheiben bringen.
Viele Grüße