Terra Anima Blog
Neuigkeiten und Erkenntnisse aus der Kompostwelt
Seele – das „Prinzip Leben“
Seele
Mit dem Begriff Seele beschreibe ich einfach das „Prinzip Leben“. Es hat hier weder tiefere religiöse noch mystische oder philosophische Bedeutung.
Ich unterscheide tote Materie, wie Gestein von lebendiger, also beseelter Natur, wie Bakterien, Pilze, Pflanzen, Tiere und Menschen, also Lebewesen.
In diesem Sinne gibt es auch tote Böden. Wer schon einmal eine Oase in einer Wüste besucht hat, weiß was ich meine. Die Grenze zwischen Leben und Wüste ist wie durch einen spitzen Bleistift gezogen. Es gibt keinen allmählichen Übergang. Kein grau. Nur schwarz oder weiß. Das Lebenselixier ist Süßwasser.
Anders in unseren Breitengraden. Hier gibt es sehr wohl Graustufen. Experten sprechen von der Bodenzahl oder Ackerzahl, die die Ertragsfähigkeit des Bodens angibt. Sehr gute landwirtschaftlich genutzte Flächen haben Ackerzahlen von über 60, gute Äcker liegen bei 40 bis 60, mittlere bei 20 bis 40 und bei unter 20 wird von einem geringen Acker gesprochen. Es geht hierbei nur um die Ertragsfähigkeit zum Zeitpunkt der Taxierung. Faktoren wie Nachhaltigkeit, Biodiversität, Humusaufbau, Naturschutz, Klimaschutz, Hochwasserschutz, Erosion, Bodenverdichtung, Grundwasserschutz, Oberflächenwasserschutz und letztendlich der Schutz der Gesundheit von Menschen und Tieren wird völlig außer Acht gelassen.
Trinkwasser und fruchtbare Böden, die die Nahrung für Mensch und Tier hervorbringen, sind unsere Lebensgrundlage. Heute spricht man von Ökosystemdienstleistungen, also Leistungen, die uns Menschen von der Natur bereitgestellt werden. Dazu gehören: Wasserspeicherung, Wasserreinigung, Pflanzenwachstum in der Land- und Forstwirtschaft, Klimaregulierung, Lebensraumbereitstellung für Pflanzen und Tiere, sowie die Bewahrung der Nährstoffkreisläufe.
Oder um es anders auszudrücken – es geht um die Bewahrung der Schöpfung. Und der lebendige Teil dieser Schöpfung ist nach meiner Definition beseelt. Daher mein Aufruf, degradierten Böden die Seele wieder zu geben.
„Land- und Bodendegradation bedeutet, dass die Qualität des Bodens sinkt und damit auch die Leistungen, die dieser Boden für uns Menschen erbringen kann, etwa in Form einer guten Ernte. Laut Definition der Vereinten Nationen können 6 spezifische Phänomene dazu beitragen: Wassererosion, Winderosion, Vernässung und Versalzung, chemische Degradation, physikalische Degradation und biologische Degradation. Bodendegradation kann natürliche Ursachen haben, ist aber in zunehmenden Maßen vom Menschen verursacht. Einseitiger Anbau, falsche Bewässerung, Einsatz von Pestiziden, Versiegelung durch Bebauung oder übermäßige Nutzung als Folge von Bevölkerungswachstum stören das biologische Gleichgewicht und können Böden unbrauchbar machen.“
(Quelle: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung BMZ)
Auf den beiden Bildern (s. oben) sieht man meine Halle – einmal aufgenommen am 29. Februar 2024 nach dem aus Sicherheitsgründen alle Bäume gefällt wurden und jetzt am 29. August 2024. Vor allem die Robinien wachsen zu Dutzenden in den Himmel, über vier Meter hoch, obwohl die Triebe in der Nacht vom 22. zum 23. April 2024 bei Temperaturen von minus 5° C erfroren waren. Eine beeindruckende Ökosystemdienstleistung!
Hochsommerliche Grüße
Horst Wagner
ich folge Ihne schon seit geraumer Zeit und wenn ich nen hauch jünger wär.. würd ich sofort bei Ihnen um eine Anstellung ersuchen 🙂 ich bin (ebenfalls) ein sg kompost-Nerd und versuche auf balkonien/kleingarten die erde am Leben zu erhalten. dank wurmkiste, liquid imo (#knf), sauerkrautsaft und viel hingabe looft et! vielen dank für ihre all-halbjährlichen Ermutigungen und weiterhin ein gutes gelingen gewünscht!
sie sind definitiv auf dem richtigen weg
Herzlichen Dank und weiterhin gutes Gelingen 🙂
Viele Grüße
Horst Wagner
nun… ;o) …auch Steine sind beseelt, nur ist deren „Herzschlag“ sehr langsam – also für uns nicht wahrnehmbar…
m.E. gibt es hier noch etliches zu entdecken, da (zumindest größere) Steine durchaus in Ihrer Umgebung einen lebensspendenden Einfluss haben – für uns z.B. durch deren Wärmespeichervermögen erkennbar.
Lithobionten sind Mikroorganismen, die sich auf Gesteinsoberflächen befinden und deren anorganische Stoffe in durch Pflanzen verwertbare Stoffe umwandeln. Ich könnte mir vorstellen, dass einige Pflanzen derartige Mikroorganismen bereits in sich tragen, und uns so mit wertvollen Mineralien und Spurenelementen versorgen können. Ich denke hier vorwiegend an Pflanzen, die sich gern an Schutthalden o.ä. ansiedeln – wie die Brennessel oder die Birke – wer weis, was da noch gefunden wird…
Als Kompostzusatz wird zuweilen Gesteinsmehl empfohlen – hier ist die verfügbare Oberfläche durch die Mahlung deutlich größer – wieder andere Pflanzen wie die Gurke ziehen ihren Nutzen daraus.
Tauchen wir tief in die Welt der Edelsteine ein, finden wir den Rosenquarz, den Bergkristall und den Amethyst.
Diese können durch Ihre ausgeprägte Kristallstruktur das sie umgebende Wasser hexagonal strukturieren und damit zu einer biologisch sehr wertvollen Komponente aufbereiten.
Das Zusammenspiel allen beseelten Lebens des Tier- und Pflanzenreiches, aber auch des Pilzreiches, dem Reich der Mikroorganismen und der Mineralien ist von Anbeginn der Schöpfung in wundersamer Weise aufeinander eingestimmt. Leider haben wir in den letzten Jahr-Zehntausenden nach und nach verlernt, all das zu erkennen und in der Folge eine Verstimmung dieses Orchesters bewirkt.
Ich freue mich allerdings sehr, dass nach und nach all das wiedererkannt wird – habt Dank all Ihr Gärtner und Naturforscher! Ich bin sicher es bleibt spannend und wir werden Stück für Stück Wunder wieder entdecken,
die wir nie für möglich gehalten haben :o)
Herzliche Grüße in die Runde!
Ralf
Vielen Dank, dass Sie Ihre Ansichten und Erkenntnisse mit uns teilen.
Bis bald und viele Grüße
Horst Wagner
Ich lese mit viel Interesse diese Beiträge. Ja der Mann hat Recht, das weiß ich aus eigener Erfahrung. Ich bin Kleingärtner und arbeite seit Drei Jahren intensiv an der Bodenverbesserung in meinem Garten
Die Erträge sind so hoch das ich seht viel verschenken kann denn ich und meine Freundin können das alles garnicht verbrauchen.Auch ein positiver Aspekt ist, dass es einfach Freude macht anzuschauen wie alles wächst und gedeit. Einzig die
Sind noch ein Problem. Aber eine gesunde Pflanze überlebt den Schneckenfraß sehr viel besser.
Das freut mich zu lesen. Machen Sie unbedingt weiter so.
Beste Grüße
Horst Wagner