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Neuigkeiten und Erkenntnisse aus der Kompostwelt

Pappkarton und Papier im Kompost

von | 08.12.25 | Allgemein | 6 Kommentare

Aktivierung und Purifikation der Pflanzenkohle

Pappkarton und Papier als „Geheimtipp?“

„Obwohl ich alle Komposttipps, die ich bei Dir gelernt habe, seit Jahren anwende, ist meine Komposterde nicht so gut wie Deine Terra Anima Humuserde. Gibt es da ein Geheimnis?“

Diese Frage einer langjährigen Freundin habe ich damals verneint, doch nun ist mir ein Unterschied der vielleicht die Ursache sein kann aufgefallen. Papier und Pappe! Seit Jahren entsorge meine Papiertaschentücher und das Küchenkrepp samt Küchenabfällen auf dem Kompost. Auch unbedruckten, braunen und sauberen Karton, z.B. die Papprolle im Küchenkrepp oder vom Toilettenpapier zerreisse ich in kleine Stücke und mische sie in das Kompostiergut. Wellpappe oder Eierpappen mit wenig schwarzer Druckfarbe geht auch. Es ist dabei sehr wichtig diese Pappe oder das Papier stark zu wässern!

Beschichtete Pappe, wie z. B. eine Pizzaschachtel oder die Verpackung von Tiefkühlprodukten, gehört keinesfalls auf den Kompost.

Karton ist gepresstes Pflanzenmaterial, also Stärke, Cellulose und Pflanzenfasern. Und das wird wieder zu Erde. Das zerkleinern mit der Schere oder von Hand vergrößert die Oberfläche und erhöht die Wasserspeicherfähigkeit, macht es luftdurchlässiger und bildet so ein Habitat für Mikroorganismen. Nach 6 bis 8 Monaten ist dieses Material vollständig verrottet und die positiven Eigenschaften verbleiben in der fertigen Humuserde. Lehmige Böden werden durch die Zugabe dieser Erde besser belüftet und sandige Böden verbessern ihre Wasserhaltefähigkeit. Papier und Pappe bilden auch eine zusätzliche Kohlenstoffquelle (das C/N-Verhältnis liegt bei etwa 1000:1).

Zur Praxis: Die zerkleinerten Pappstücke und das Papier wird beim Aufsetzen einfach eingestreut und – wichtig – stark gewässert (mit der Gieskanne). Danach wieder eine Schicht Küchen- oder Gartenbabfälle. Alles mit Maß und Mitte. Bei mir beträgt der Anteil ca. 5 bis max. 10 Vol.% des Kompostierguts.

Ich sammle also keine Pappe, um sie zu kompostieren, sondern verwende nur das, was im Haushalt anfällt. Der Rest wird dem Recycling zugeführt.

Übrigens: Stauden und Ziersträucher, die im Sommer oder Herbst blühen, sind jetzt im Spätherbst mit Komposterde zu versorgen.

Ich wünsche Ihnen/Euch allen eine schöne Advents- und Weihnachtszeit und ein gesundes Neues Jahr!

Horst Wagner

Zum Foto: Der Weihnachtsmann (ich) vor dem Schloss Proschwitz bei Meißen.