Terra Anima Blog
Neuigkeiten und Erkenntnisse aus der Kompostwelt
Gehölzstreifen im Keyline-Design
Modellprojekt Keyline-Design und Agroforst
Bei einem lokalen Unwetter in Nickritz bei Riesa (Sachsen) ergoss sich eine Schlammlawine von einem abschüsigen Feld in ein Wohngebiet und löste einen Einsatz der Feuerwehr aus.
Um solche Schadenereignisse zukünftig zu vermeiden, werden derzeit auf einem 2 ha großen Ackerland, das direkt an das Wohngebiet angrenzt, mehrere Gehölzstreifen im Keyline-Design, auf deutsch Schlüssellinie, angelegt.
Dazu werden flache Gräben entlang der Höhenlinie ausgehoben, wobei der Aushub hangabwärts einen kleinen Wall bildet. Dieser Wall wird mit verschiedenen Gehölzarten bepflanzt, um den Boden zu sichern. Eine solche Maßnahme setzt jedoch eine klare Analyse der Landschaft, der Bodenart und der Vegetation voraus, um die Baumaßnahme und die Bepflanzung sinnvoll zu planen. Hier waren es Phillip Gerhardt (Dipl. Forstwirt) und Ray Wollenzien von der Firma Baumfeldwirtschaft in 14827 Wiesenburg.
Es geht also darum die Folgen von Starkregen zu verhindern und Regenwasser oder Schmelzwasser auf dem Feld zu halten und die Tiefensickerung zu verstärken.
Die Gehölzstreifen sind Teil der Agroforstwirtschaft, bei der Gehölze mit Ackerkulturen und Tierhaltung auf einer Fläche kombiniert werden. Bei diesem Projekt wurden neben verschiedenen Obstbäumen auch Maronen (Esskastanie), Walnussbäume, Haselnusssträucher und diverse Beeren angepflanzt, was zu einem Teil des Ertrags beiträgt. Zwischen den Gehölzstreifen werden im Frühjahr Beete angelegt, um Gemüse, Salate und Kräuter anzubauen. Zukünftig kann auch über eine Kombination mit Tierhaltung, wie beispielsweise Bienen, Laufenten oder Hühner nachgedacht werden.
Aber dieses Landnutzungssystem bringt noch weitere Vorteile: Bäume und Sträucher verhindern Erosion durch Wind und Wasser, bremsen den Wind, werfen Schatten und sind ein Lebensraum für Insekten und Vögel. Es ist also ideal um die Folgen des Klimawandels abzumildern.
Sie können dieses Projekt auf betterplace.me und ltgj.de unterstützen.
Ansprechpartnerin: Ramona Kempf, Accademia Dantesca Jahnishausen e.V.
Finde ich ganz toll.
Wenn die Winzer an der Ahr mit den Weinbergen am Hang geblieben werden hätte es ihren Reben auch nichts gemacht. Aber der Ertrag ist in den Flachlagen größer. Auch in der Pfalz werden immer mehr Reben auf flachem Feld angebaut. Im Badischen ist man davon ganz abgekommen. In Flachlagen werden Obstbäume gepflanzt.
Weiter so!
Noch vor 50 Jahren gab es wesentlich mehr Gehölzstreifen zwischen den Feldern. Die Bauern wußten warum. Neben der Rückhaltung von Wasser und Schlamm boten sie vielen Wildtieren Unterschlupf und Nahrung….
Hier noch ein Link zur SOLAWI: http://www.baumfruchtgemuese.de