Pflanzenkohle

Wichtigster Zusatzstoff für Ihren Kompost

Was ist Pflanzenkohle?

Pflanzenkohle, Biokohle, Holzkohle, Grillkohle, Pyrolysekohle – alle diese Bezeichnungen stehen für pyrolytisch verkohltes Material, in der Regel Grünschnitt oder Holz. Diese werden in traditionellen Kohlemeilern aber auch in moderneren Pyrolyseanlagen oder kleineren Pyrolyseöfen (Kon-Tiki-Öfen) hergestellt. Das Material verbrennt nicht mit Flamme, sondern schwelt vor sich hin (Verbrennung mit sehr wenig Sauerstoff). Im Idealfall ist die entstandene hochporöse Pflanzenkohle jetzt homogen verkohlt. Weiterhin ist sie ein wichtiger Hauptbestandteil der Terra Preta, welche die alten Indios am Amzonas vor hunderten bis tausenden Jahren angelegt haben.

Pflanzenkohle kann:

  • auf Gartenböden und Blumenerden positiv einwirken
  • teilweise unglaubliche Ertragssteigerungen erreichen
  • Nährstoffe speichern
  • sich mit den benötigten Bodenlebewesen „vollsaugen“

Warum setzen wir Pflanzenkohle ein?

Wesentlich für die Versorgung der Pflanzen sind die Beschaffenheit des Bodens und sein Verhältnis zu den Wurzeln der Pflanzen. Die Pflanze und der Boden greifen mit Hilfe des Wurzelsystems auf zwei Wegen ineinander, nämlich durch die Wurzelhaare und durch die Mykorrhiza-Symbiose.

Die erste Voraussetzung für dieses Ineinandergreifen ist, das die innere Oberfläche des Bodens, der Porenraum, während des ganzen Lebens der Pflanze so groß wie möglich ist.
An den Wänden diese Porenraums, die mit einem Wasserhäutchen (Biofilm) bedeckt sind, findet die wesentlichste Tätigkeit des Bodens statt. Das Bodenleben das in der Hauptsache aus Bakterien, Pilzen und Protozoen besteht, lebt in diesem Biofilm.

Die Aufgabe der Wurzelhaare ist es, aus den dünnen Feuchtigkeitshäutchen an den Wänden des Porenraums das für die Pflanzen benötigte Wasser und die darin gelösten Salze aufzunehmen.
Pflanzenkohle vergrößert diesen Porenraum ganz erheblich. Ein Gramm dieser Kohle hat die unglaubliche Oberfläche von über 400m². Aber nur in Mesoporen (10 – 50 Mikrometer = 0,01 – 0,05 Millimeter) kann Wasser pflanzenverfügbar gespeichert werden, wie dies 2014 Forschungen aufgezeigt haben.

Dabei ist es ganz wichtig, dass diese Pflanzenkohle schon mit Nährstoffen und Bodenlebewesen aufgesogen (aktiviert) ist. Wird sie in reiner Form in den Boden gebracht, entzieht sie ihrer Umgebung das Wasser und die darin gelösten Stoffe. Das wirkt sich natürlich negativ auf das Pflanzenwachstum aus. Das ist das Geheimnis der Terra Preta.

Welche Vorteile hat Pflanzenkohle?

Pflanzenkohle bringt für Gartenböden und Blumenerden eine ganze Reihe an Vorteilen, durch welche teils unglaubliche Ertragssteigerungen möglich sind, sofern sie bestimmungsgemäß angewendet wird. Dabei ist die Pflanzenkohle kein Nährstoff, den es gilt in den Boden einzubringen. Die Pflanzenkohle ist lediglich der Träger, ein „Schwamm“, der sich mit Nährstoffen und den benötigten Bodenlebewesen vollsaugen kann.

Es hat sich bei unseren Versuchen gezeigt, dass Pflanzenkohle, die einen „Alterungsprozess“ durchlaufen hat, wesentlich besser funktioniert, als Pflanzenkohle die frisch aus dem Pyrolyseofen kommt. Bei Herstellungstemperaturen von mehreren Hundert Grad ist die Kohle biologisch tot. Unsere Pflanzenkohle lagert bereits seit mehreren Jahren im Boden. Dies wurde auch bei Untersuchungen im „TerraBoGa“-Projekt festgestellt.

Was macht unsere Terra Anima® Produkte so besonders?

Unsere Pflanzenkohle beziehen wir aus einer Köhlerei die auf traditionelle Weise Holzkohle in Stahlmeilern herstellt. Als Rohstoff werden ausschließlich einheimische Hölzer verwandt, hauptsächlich das Holz der „Spätblühenden Traubenkirsche“ (Prunus serotina).

Dieser Baum wurde in den 1890er Jahren dort eingeführt um Holz für die Möbelanfertigung zu gewinnen. Jedoch wächst der Baum nicht gerade und ist damit für diesen Zweck unbrauchbar. Vögel verschleppen die Früchte weit und dadurch breitet sich die Spätblühende Traubenkirsche dramatisch aus. Das verursacht Probleme beim Gebiets-Management, nicht nur in Heiden, Dünen und Mooren.

Auch im Naturschutzgebiet wird versucht diese Art zu verdrängen. Das dabei anfallende Holz wird zu Holzkohle gemeilert und dient als Rohstoff für unsere reine Pflanzenkohle.

Die biologische Aktivierung erfolgt durch ein von uns entwickeltes Verfahren namens Purifikation.
Dabei wird der Pflanzenkohle Feuchtigkeit in Form von chlorfreiem Wasser zugeführt – zusammen mit einem von uns entwickelten und hergestellten Substrat, das die ganze Bandbreite an Mikroorganismen enthält. Dazu gehören die unterschiedlichsten Bakterienarten, auch Knöllchenbakterien, des weiteren verschiedene Pilzarten, wie Mykhorrizapilze oder Strahlenpilze.
Weitere Vertreter der Mikrofauna wie diverse Algen und Amöben sind mit dabei – und wer weiß, was sonst noch an unentdeckten Arten mitarbeitet.

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Bokashi

Auch durch Fermentierung unter Luftabschluss kann letztendlich Terra Preta hergestellt werden.