Terra Preta selbst herstellen

Geben Sie Ihrem Boden die Seele wieder!

Terra Preta herstellen – die Möglichkeiten

Original Terra Preta gibt es schon seit vielen tausend Jahren und bis jetzt ist es noch niemandem gelungen, diese Terra Preta im Original nachzubauen. Die wichtigsten beiden Ansätze, Terra Preta selbst herzustellen, sind die beiden folgenden:

Kompostierung an der Luft

  • Kompostierung/ Verrottung von Biomasse
  • indigene Mikroorganismen werden mit biologisch aktivierter Kohle eingebracht
  • pH Wert abhängig von der Pflanzenkohle (i.d.R. neutral)
  • kann sofort nach der Reife ausgebracht werden
  • Bereich muss atmen können – normaler Komposthaufen reicht zu
  • kann als Erde und Bodenverbesserer genutzt werden

Effektive Mikroorganismen (EM) sind bei einer gut geführten Kompostierung völlig überflüssig und haben dort keinerlei Überlebenschance.

Fermentierung unter Luftabschluss: Bokashi

  • enzymatische Umwandlung (Gärung) von Biomasse
  • unter Zugabe von effektiven Mikroorganismen (EM)
  • saurer pH Wert (4 – 6)
  • muss nach Umwandlung noch nachreifen, sonst schädlich für viele Tiere und Pflanzen
  • Bereich muss luftdicht verschlossen sein
  • kann als Bodenverbesserer zum Einsatz kommen

Infos zu Bokashi

Die Herstellung von Bokashi macht Sinn, wenn wir unsere Biomasse über den Winter sammeln und dann im Frühjahr kompostieren. Mit dem Zusatz von Pflanzenkohle werden Nährstoffe gespeichert und damit die Qualität des zukünftigen Kompostes gesteigert.

Der Weg der Fermentierung funktioniert ohne Weiteres, jedoch habe ich mich für einen anderen, einfacheren und preiswerteren Weg entschieden und stelle Terra Preta im Kompost her. Dies ist an Einfachheit kaum zu überbieten, da die meisten Anwender sowieso einen Komposter im Garten haben. Beschrieben habe diesen Weg in meinem kostenlosen Kompostratgeber, in welchem Sie die einfache Herstellung nachvollziehen können.

Wir können mit Hilfe von Pflanzenkohle positive Effekte der Terra Preta erzeugen, egal ob mit der konventionellen, aeroben Kompostierung oder mit der anaeroben Methode unter Zuhilfenahme der EM. Mein Anspruch ist die Herstellung von qualitativ hochwertigen Kompost – mit einfachen und preiswerten Mitteln.

Da der Bokashi aufgrund seines pH Wertes (ca. 4 bis 5) nicht direkt im Beet eingesetzt werden kann, sondern es einer Nachrotte an der Luft bedarf, ist mir dieser Lösungsansatz zu umständlich.

Es gibt dazu auch wissenschaftliche Untersuchungen. Ich empfehle den Abschlussbericht des Terra BoGa Projekts der FU Berlin. Bei Pflanzversuchen im Rahmen des Terra BoGa-Projektes konnte “kein zusätzlicher Mehrwert durch Fermentierung erkannt werden”.

Terra Preta herstellen – “Zutaten”

Das brauchen Sie, wenn Sie Terra Preta einfach herstellen möchten:

Und schon kann’s losgehen!

Bitte beachten Sie, dass sich ein zu hoher Pflanzenkohleanteil im Boden negativ auswirkt!

Terra Preta herstellen – so geht’s!

Terra Preta herstellen ist ganz einfach!

Terra Preta selbst herstellen ist gar nicht so schwer und kompliziert wie Sie wahrscheinlich denken. Die erste und wichtigste Bedingung zur Herstellung von Terra Preta ist jedoch Platz. Sie benötigen hierzu unbedingt einen Garten oder ein anderes Grundstück mit Erdboden, auf dem Sie die Kompostmiete errichten.

Richtig! Terra Preta stelle ich her, indem ich kompostiere. Ganz normaler Kompost mit einigen Eigenheiten, die für Sie aber verständlich und einfach nachzuvollziehen sind.

Wenn Sie selbst Kompost herstellen:

Mischen Sie beim Aufsetzen des Komposthaufens feinkörnige Pflanzenkohle dem zu kompostierenden Material bei. Bringen Sie die Pflanzenkohle in dünnen Schichten mit ein und zwar ca. 40 Liter auf 1 m³ Kompostiergut.

Bei der Anwendung von Effektiven Mikroorganismen (EM) oder indigenen Mikroorganismen (IMO) empfehlen wir Pflanzenkohle für Bokashi.

Allen konventionellen Kompostierern kann ich unsere biologisch aktivierte Pflanzenkohle ans Herz legen. Wir verwenden übrigens indigene, also einheimische Mikroorganismen aus eigener natürlicher Quelle.

Beim Erstellen des Komposthaufens schichten Sie einen Kubikmeter Grünschnitt auf. 40 Liter Pflanzenkohle setzen Sie für – 1 m³ Frischkompost ein. Die Pflanzenkohle sollte beim Aufsetzen schichtweise  eingestreut werden und durchmischt sich dann beim Umsetzen und durch die Aktivität der Kompostwürmer.

Für genauere Infos, holen Sie sich meinen kostenlosen Kompostratgeber.

Für den Kompost in den Folgejahren reichen je nach Bodenart 15 bis 20 Liter. Bei sandigen Böden oder schweren Lehmböden empfehle ich die Zugabe von weiterhin 40 Liter/qm Ausgangsmaterial.

Wenn Sie bereits Kompost besitzen

Die biologisch aktivierte Pflanzenkohle kann auch in reifen Kompost eingebracht werden. Auch hier ist der Anteil Pflanzenkohle im Kompost abhängig vom Boden in dem die „Terra Preta“ eingesetzt werden soll.

Unsere Empfehlung sind 5 bis 10% biologisch aktivierter Pflanzenkohleanteil im reifen Kompost bei Ersteinsatz. Danach reichen 3 bis 5% Pflanzenkohleanteil. Die Pflanzenkohle sollte vor dem Einsatz im Beet einige Tage – besser 2 Wochen – in feuchtem Kompost reifen!

Bitte beachten Sie, dass sich ein zu hoher Pflanzenkohleanteil im Boden negativ auswirkt!
Genaue Grenzwerte sind noch nicht bekannt, wir empfehlen aber nicht über 20% Pflanzenkohle in der Gartenerde zu verwenden.

Falls Sie keine Möglichkeit zur Kompostherstellung haben oder vorab die hier gemachten Aussagen überprüfen wollen, können Sie bei uns Terra Preta Komposterde (Terra Anima® Humuserde) bestellen.

Bei ertragreichen Böden reicht die Zugabe unserer Terra Anima® Humuserde zur Verbesserung der Bodenbiologie.

Weitere Informationen zur Kompostierung

Auswahl der Komposter

Ich habe auch verschiedenste Komposter getestet, mit teils sehr unbefriedigenden Ergebnissen. Das Kompostgut sollte Kontakt zum Boden haben. Bitte nie den Kompost auf Beton setzen. Denken Sie auch an die Handhabbarkeit, wenn Sie Ihren Kompost umsetzen.

Allein bei den Holzkompostern gibt es zig verschiedene Arten und Preisklassen. Ich selbst habe die ganz einfachen. Ich kaufe immer gleich zwei und lege diese dann zusammen zu einem. Die halten, je nach Holzart, wenigstens 3 – 5 Jahre durch, bevor sie verfaulen. Auch mit Paletten kann der geschickte Heimwerker wundervolle Kompostmieten zimmern. Wichtig bei Kompostern ist, dass Sie darauf achten, dass der Kompost möglichst viel Luft bekommt.

Die Metallkomposter aus Gitterrost haben den Charme, dass ich einfach das Vorderteil aushängen kann und mit der Schaufel sofort das Umsetzen beginnen kann. Das spart mir immens Zeit, die ich nicht erst mit dem Zerlegen des Komposters verbringen muss.

Am besten Sie downloaden sich dazu meinen kostenlosen Kompostratgeber. In diesem beschreibe ich die Voraussetzungen, den Aufbau und die zu durchlaufenden Schritte um am Ende eine gute und reife Terra Preta zu „ernten“. Darin werden Sie auch den Hintergrund lesen können warum ich keine Thermo- und Schnellkomposter empfehle. Darin habe ich sehr hohe Rottetemperaturen gemessen.

Ich selbst baue Mieten, die etwa 1 Meter hoch (Inhalt 1 Kubikmeter) sind, das ist platzsparend und die Pflanzenkohle kommt passend als 40 Liter Sack hinein. 1 Kubikmeter Grünschnitt bekommt einen Sack 40 Liter aktivierte Pflanzenkohle untergemischt.

Zugabe von Pflanzenkohle

Der Hauptbestandteil ist Grünkompost aus pflanzlichen Resten. Dies kennen Sie aus Ihrem Kompost. Als letztes kommen noch die ganzen Bodenlebewesen hinzu, die Ihren Kompost zur Terra Preta machen sollen. Diese sind im Wesentlichen in der aktivierten Pflanzenkohle (wichtigster Zusatzstoff) enthalten, dringen jedoch auch zu einem Teil durch den Boden ein.

Theoretisch könnten Sie auch die Holzkohle vom Baumarkt nehmen, jedoch rate ich Ihnen von diesem vermeintlichen Schachzug ab, denn Sie tun sich damit keinen Gefallen. Warum?

Pflanzenkohle unterscheidet sich von normaler Grillkohle in der Herstellung und in der Menge der Schadstoffe. Grillkohle wird preiswert mit allen zur Verfügung stehenden Materialien erzeugt. Welche Materialien das sind, wird Ihnen mit Sicherheit nicht gesagt. Tests von Instituten zeigen, dass herkömmliche Grill- und Holzkohle sehr hohe PAK Schadstoffbelastungen ausweisen. Auch wenn der Schadstoffgehalt der Kohle durch die Bodenlebewesen im Kompost teilweise abgebaut werden, bin ich der Meinung, dass der eine oder andere eingesparte Euro die Gefährdung der Gesundheit nicht wert ist.

Bitte beachten Sie, dass sich ein zu hoher Pflanzenkohleanteil im Boden negativ auswirkt!

Kompostierung

Auf die reine Kompostierung möchte ich hier nicht noch mal extra eingehen, da diese in meinem Kompostratgeber genau beschrieben worden ist. Nur sind hier noch einige ältere Notizen die ich im Laufe meiner Jahre zusammengestellt hatte.

Ich befülle die Kompostboxen schichtweise mit dem zu kompostierenden Materialien, wie Rasenschnitt, Heckenschnitt, Beet-Abraum, Laub oder gehäckseltem Baumschnitt. Feuchtes und trockenes Material sollte gemischt werden, damit sich keine zu trockenen oder zu nassen Zonen bilden, die den Rotteprozeß negativ beeinflussen bzw. stoppen können. Wichtig für das Gelingen ist alter Kompost vom Vorjahr (alternativ Terra Anima® Humuserde), der in kleinen Mengen beim Aufbau des Komposthaufens eingebracht wird. Ich habe bei einer Füllhöhe von 50 cm ein bis zwei Gabeln alten Kompost eingestreut und auf den fertigen Haufen noch eine dünne Deckschicht aufgebracht. Zur Herstellung von Terra Preta bringe ich die Pflanzenkohle in dünnen Schichten mit ein und zwar ca. 40 Liter auf 1 m³ Kompostiergut. Sie können die Pflanzenkohle jedoch auch in fertigen Kompost einbringen um Terra Preta selbst herzustellen.

Zum „Impfen“ verwende ich den Sud verschiedener Kräuter oder eine bestimmte Hefe-Zucker-Wasser-Mischung und zwar 2 – 3 Liter gleichmäßig verteilt auf die oberste Schicht. Anschließend stoße ich mit einer Holzstange einige Löcher in den Haufen und gieße jeweils ca. 1 – 2 Liter Kräuterjauche hinein. Die Löcher werden dann wieder verschlossen. Humofix von der Abtei Fulda habe ich ebenfalls probiert und kann ihnen dieses zum Impfen des Kompostes empfehlen.

Wichtig für des Gelingen ist alter Kompost vom Vorjahr, der in kleinen Mengen beim Aufbau der Komposthaufens eingebracht wird. Dieses Schichtenmodell wird Ihnen auch in den Abbildungen im Ratgeber genau gezeigt. Meine jahrelangen Versuche haben mir gezeigt, dass aus dieser Anordnung die beste Terra Preta gereift ist.
Mischen Sie maximal 10% Pflanzenkohle zum fertigen Kompost hinzu. Rechenbeispiel: Sie haben einen Kompost mit je 1m Kantenlänge (1 Kubikmeter) und befüllen diesen mit Grünschnitt. Der Grünschnitt wird zu 60% zerfallen, sodass nur noch 40% fertige Erde übrig bleibt. Das sind dann 400 Liter Erde. 10% auf 400 Liter sind genau 40 Liter.

Sie benötigen für einen Kubikmeter Frischkompost 40 Liter Pflanzenkohle bei einer Zumischung von 10%.

Terra Preta aus reifem Kompost herstellen – so geht’s!

Wenn Sie bereits reifen Kompost besitzen, können Sie auch Terra Preta herstellen!

Denn die biologisch aktivierte Pflanzenkohle kann auch in reifen Kompost eingebracht werden:
Meine Empfehlung sind 5 – 10 % bioaktiver Pflanzenkohleanteil im reifen Kompost beim Ersteinsatz. Je nach Bodenart reichen in den Folgejahren 5 % Pflanzenkohleanteil. Bei sandigen Böden empfehle ich dauerhaft 8 – 12 % Pflanzenkohleanteil.

Die Pflanzenkohle muss vor dem Einsatz im Beet einige Tage – besser 2 Wochen – in feuchtem Kompost reifen! Wenn Sie die Komposterde in der Hand zusammenpressen darf sie nicht zu Krümeln auseinanderfallen, sondern sollte zusammenkleben. Im Bedarfsfall also mit Regenwasser übergießen.

Bitte beachten Sie, dass ein zu hoher Pflanzenkohleanteil im Boden negative Auswirkungen haben kann.

Diese Komposterde wird dann wie unsere Humuserde eingesetzt:

  • Bei Neupflanzung ins Pflanzloch geben oder als Kopfdünger an die Pflanze geben.
  • Bei kleinen Pflänzchen, wie Blumenkohl, Kohlrabi, Brokkoli u. ä. Pflanzen etwa 100 – 150 ml
  • Bei größeren Pflanzen, wie Gurken oder Tomaten ungefähr 250 – 300 ml
  • Bei Sträuchern, Beeren oder Rosen etwa 1 – 2 l, müde Rosen bekommen auch mal 4 – 5l
  • Bäume je nach Größe ab 3l